Sitzung: 08.09.2020 Kreistag
Landrat Pusch führt wie folgt aus:
„Wahlinformationszentrum zur Kommunalwahl 2020
Der Kreis Heinsberg richtet am 13.09.2020 ab 18:00 Uhr ein Wahlinformationszentrum ein. Unter Berücksichtigung der Vorschriften der aktuell geltenden Coronaschutzverordnung wird neben dem großen Sitzungssaal auch der kleine Sitzungssaal sowie die Kreiskantine zur Verfügung stehen.
Es wird darauf hingewiesen, dass im gesamten Kreishaus Maskenpflicht gilt.“
Anschließend berichtet Kämmerer Schmitz über die finanzielle Lage. Im Wesentlichen führt er folgendermaßen aus:
„Bericht über die finanzielle
Lage des Kreises Heinsberg
Die
Corona-Pandemie verursacht auch weiterhin Mehrbelastungen im Kreishaushalt
2020. Über die wesentlichen Veränderungen seit den letzten Berichterstattungen
im Kreisausschuss am 26.05.2020 und Finanzausschuss am 24.06.2020 möchte ich
Sie heute informieren:
1. Coronabedingte Mehrbelastungen im
Haushaltsjahr 2020
Seit
der letzten Berichterstattung hat es wesentliche Veränderungen in drei Punkten
gegeben:
1.1. Sachaufwendungen aufgrund der Pandemie
(insbesondere
für Schutzausrüstung, Desinfektion, Laborkosten, Testeinrichtungen,
Verbrauchsmaterialien, Rettungsdienst)
Haushaltsbelastung,
Stand 24.06.2020: +7,4
Mio. Euro
Haushaltsbelastung,
aktuell: +9,3
Mio. Euro
Veränderung +1,9
Mio. Euro
1.2. ÖPNV-Zuschussbedarf
Haushaltsbelastung,
Stand 24.06.2020: +0,5
Mio. Euro
Haushaltsbelastung,
aktuell: +1,3
Mio. Euro
Veränderung +0,8
Mio. Euro
Hierin
enthalten sind Einnahmeverluste der WestVerkehr und Zusatzkosten insbesondere
für den Infektionsschutz in den Fahrzeugen. Kreis und WestVerkehr werden einen
Ausgleich aus dem sog. ÖPNV-Rettungsschirm beantragen. In welcher Höhe die
Kompensation tatsächlich erfolgen wird, lässt sich derzeit nicht beziffern.
1.3. Kosten der Unterkunft und Heizung nach
SGB II (KdU)
Haushaltsbelastung
einschließlich Juli 2020 +0,6
Mio. Euro
Gesamtprognose
bis Ende 2020: +1,6
Mio. Euro
Netto-Mehrbelastung
2020 insgesamt +1,6
Mio. Euro
Für
die KdU ist eine Prognose für das gesamte Haushaltsjahr schwierig, zumal es
keine eigene Statistik hierfür gibt. Im Zeitraum April bis Juli stiegen die
Aufwendungen um ca. 0,6 Mio. Euro. Sofern die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften
bis Ende 2020 stark steigen sollte, könnte die Netto-Mehrbelastung (nach Abzug
der Bundesbeteiligung) bei insgesamt 1,6 Mio. Euro liegen.
Mehrbelastungen insgesamt
Haushaltsbelastung,
Stand 24.06.2020: +4,9
Mio. Euro
Haushaltsbelastung,
aktuelle Prognose: +9,2
Mio. Euro
Veränderung +4,3
Mio. Euro
In
dem Gesamtwert ist die Sonderzahlung des Landes belastungsmindernd berücksichtigt.
Die
genannten Sachverhalte zeigen, dass die Entwicklung weiterhin dynamisch ist.
Als Entlastung – und damit positiv für den Kreishaushalt – werden noch die
Mittel aus dem ÖPNV-Rettungsschirm einzurechnen sein. Des Weiteren rechne ich
damit, dass bis zum Jahresende einige Ausgabepositionen nicht vollständig
benötigt werden, z.B. aufgrund der entfallenen bzw. eingeschränkten
Schülerbeförderung oder bei der VHS durch entfallene Dozentenhonorare.
Die
Liquidität des Kreises war bislang stets gesichert. Kassenkredite werden nach
meiner Ein-schätzung auch weiterhin nicht notwendig sein. Für die
veranschlagten Neuinvestitionen sehe ich derzeit keinen Bedarf für
Kreditfinanzierungen. Das sind ebenfalls positive Nachrichten.
2. Haushaltsentwicklung
2020 (ohne Corona)
Ohne
die „Corona-Effekte“ gehe ich nach derzeitigem Stand von einer Verbesserung für
2020 in Höhe von 0,8 Mio. Euro aus.
Planergebnis
2020 (Verlust) -5,9
Mio. Euro
Prognose
Jahresergebnis 2020 (Verlust), aktueller Stand: -5,1
Mio. Euro
Verbesserung
gegenüber Planergebnis +0,8
Mio. Euro
In
der aktuellen Prognose sind gegenüber der letzten Berichterstattung zwei
Sachverhalte hinzugekommen:
1.) Mindererträge bei
der Verteilung der Wohngeldentlastung -1,2
Mio. Euro
2.) Mehrerträge bei der
Bundesbeteiligung an den Kosten der
Unterkunft und Heizung nach SGB II +1,9
Mio. Euro
Beide
Sachverhalte sind der Höhe nach derzeit noch ungewiss. Bei der Verteilung der
Wohngeldentlastung handelt es sich um eine Hochrechnung; und die Erhöhung der
Bundesbeteiligung befindet sich derzeit im Gesetzgebungsverfahren.
3. Zwischenstand
zum Jahresabschluss 2019
Nach
derzeitigem Stand wird das Haushaltsjahr 2019 mit einem Jahresüberschuss von
rund 2,2 Mio. Euro abschließen. Sobald Anhang und Lagebericht erstellt sind,
wird der Entwurf dem Kreistag zugeleitet und an den Rechnungsprüfungsausschuss
verwiesen. Angesichts der coronabedingten finanziellen Herausforderungen, die
in den nächsten Jahren sicherlich noch bevorstehen, bewerte ich das vorläufige
Ergebnis 2019 als besonders erfreulich.
4. Ausblick
auf die Haushaltsplanung 2021
Coronabedingt
wird das Land NRW die Eckpunkte und erste Modellrechnung zum
Gemeindefinanzierungsgesetz 2021 erst Ende September/Anfang Oktober 2020
bekanntgeben. Dadurch ändert sich auch die Terminplanung für die Aufstellung
des Kreishaushaltes 2021: Es ist nun vorgesehen, den Entwurf der
Haushaltssatzung 2021 am 22.12.2020 statt am 24.11.2020 einzubringen.“