Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 16, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschlussvorschlag:

Der Kreisausschuss beschließt die Partnerschaft des Kreises Heinsberg in dem Interreg-Antrag V der EMR und beauftragt die Verwaltung, diese Förderrichtlinie entlang der in dieser Vorlage skizzierten Projektidee umzusetzen, die hierfür erforderliche anteilige Projektstelle einzurichten und zu besetzen sowie die mit dem Antrag verbundenen Eigenmittel im Haushalt zur Verfügung zu stellen. 


Die Euregio-Maas-Rhein (EMR) bildet aufgrund der Grenzlage und der Nähe anderer Sprachen und Kulturen eine besonders attraktive Lernumgebung sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Lehrkräfte. Diese Region erfordert aber auch die Kompetenz unsere Nachbarn zu verstehen, wenn man dort einkaufen, arbeiten, studieren oder wohnen möchte. Kulturelle Vorurteile, mangelnde Sprachkenntnisse und Unwissenheit sind Hindernisse einander näher zu kommen. Mit gezielter Förderung kann man diesen Barrieren begegnen und das (wirtschaftliche) Potenzial der Euregio besser nutzen.

 

Das Projekt verfolgt insbesondere zwei Ziele, die ausdrücklich auf die breitere grenzüberschreitende Politik in der EMR abgestimmt sind:

 

1. die Verringerung von Grenzhemmnissen und

2. die Förderung einer euregionalen Zusammengehörigkeit.

 

Seit letztem Jahr arbeitet das Regionale Bildungsbüro (RBB) in Kooperation mit der Städteregion Aachen, den Kreisen Düren und Euskirchen, dem Zweckverband Aachen, der Geschäftsführung der EMR sowie der Bezirksregierung Köln an der dauerhaften Sicherstellung des Programms „Euregioprofilschulen“. Derzeit gibt es im Kreis Heinsberg acht ausgezeichnete Schulen (zwei Grundschulen und sechs weiterführende Schulen).

 

Alle bisher beteiligten Institutionen sind sich einig, dass eine neue strukturelle Grundlage benötigt wird, um eine noch größere trinationale Wirkung mit einer größeren Anzahl von mitwirkenden Schulen zu erzielen. 

 

Aus diesem Grund sollen die Koordinationsaufgaben für das internationale Netzwerk von dem bisher zuständigen Zweckverband Region Aachen an die EMR abgegeben werden. Dies soll den euregionalen Charakter gewährleisten, das Programm noch stärker in den Fokus der drei Länder bringen und die langfristige notwendige Unterstützung erhalten.

 

 

 

 

 

Um ein solches Koordinierungszentrum aufzubauen und zu finanzieren, stellt die EMR einen Interreg-Antrag unter Beteiligung einer breiten Partnerschaft weiterer Institutionen. Das Koordinierungszentrum wird beim EMR-Büro in Eupen angebunden, die Verbindungen zu den Teilregionen werden durch Partner gewährleistet, die ihrerseits Koordinationsaufgaben auf nationaler/regionaler Ebene erfüllen.

 

Die Frist zur Einreichung des Antrags endete bereits am 10.11.2020. Die Projektdetails sind der Verwaltung erst im September 2020 bekannt geworden. Die Verwaltung ist von dem Projekt überzeugt und hat von daher der Antragstellung termingerecht unter dem Vorbehalt einer entsprechenden Beschlussfassung des Kreisausschusses und des Kreistages zugestimmt.

 

Neben dem Kreis Heinsberg beteiligen sich folgende Partner am Projekt:

 

Leadpartner:

Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) Euregio Maas-Rijn

 

Projektpartner:

-          Städteregion Aachen

-          Kreis Düren

-          Kreis Euskirchen  

-          Universiteit Maastricht

-          Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Belgien

-          University Colleges Leuven-Limburg (UCLL)

-          Stichting Voortgezet Onderwijs Parkstad Limburg

Darüber hinaus werden sich die Bezirksregierung Köln, die (Nederlandse) Taalunie (niederländische Sprachunion), die Nuffic (niederländische Organisation für Internationalisierung im Bildungswesen), die Zuyd Hogeschool und das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz als assoziierte Partner am Projekt beteiligen.

 

Die Aufgaben des internationalen Koordinierungszentrums für Nachbarsprachen und interkulturelle Kompetenz umfassen Folgendes:

 

Damit der Nachbarsprachenunterricht in der EMR eine nachhaltige Struktur bekommt, Wissen und Kompetenzen euregional gebündelt und damit verbunden Synergieeffekte geschaffen werden können, soll mit Hilfe des Projektes ein euregionales Koordinierungs- und Wissenszentrum gegründet werden, durch das ein Netzwerk von Schulen, Lehrkräften und anderen Experten im Bereich Nachbarsprachenunterricht und interkulturelle Kompetenzen aufgebaut, unterstützt und betreut wird. Dieses Zentrum wird als zentrale Anlaufstelle für den grenzüberschreitenden Austausch zwischen Lehrkräften, zu best practices, Weiterbildungsangeboten und Workshops, Schüleraustausche und Besuche sowie individuelle Austausche bzw. Studienaufenthalte im Nachbarland oder in der Nachbarregion dienen.

 

Die Verwaltung und Betreuung der bereits bestehenden Schullabels „“Euregioprofilschule“ und „Euregioschool“ wird ebenfalls dort angesiedelt sein.

 

Zudem koordiniert und unterstützt das Zentrum bei der Aktualisierung und dem Austausch bestehender euregionaler Unterrichtsmaterialien und vor allem auch bei der Entwicklung attraktiver, moderner, digitaler Unterrichtsmaterialien in den drei Euregiosprachen. Dazu soll eine Zusammenarbeit zwischen (Fach)Hochschulen, Lehrerausbildungen und der IT-Branche in der EMR entstehen.

 

 

Die Projektlaufzeit vom 01.03.2021 – 31.08.2023 soll genutzt werden, das euregionale Koordinierungszentrum aufzubauen und mit Hilfe der Partner zu verankern.

 

Die Bezirksregierung Köln unterstützt schon jetzt den Arbeitsbereich „Euregioprofilschulen“ mit abgeordneten Lehrkräften, angedockt an die regionalen Bildungsnetzwerke und abgeordnet zu den Bildungsbüros.

 

Der Fokus der Arbeit der Partner liegt auf der Übernahme von konkreten Arbeitspaketen, auf der Beteiligung und Mitarbeit bei der Umsetzungsstrategie mit der EMR und den weiteren internationalen Partnern, der Unterstützung der in die regionalen Bildungsbüros abgeordneten Lehrkräfte und der Anknüpfung an bestehende Arbeitsfelder in der Verwaltung.

 

Die Beteiligung an dem Interreg-Antrag als Partner erfordert somit die Übernahme bestimmter Aufgabenbereiche,  für die neben der Einplanung einer anteiligen Projektstelle im Regionalen Bildungsbüro (25 % VZÄ, EG 10) Kosten für Sachausgaben sowie externe Dienstleistungen anfallen.

 

Für die Dauer der Gesamtlaufzeit des Projektes sind für den Kreis Heinsberg Gesamtausgaben von 169.118,49 € im Antrag eingeplant worden.

 

Von diesen Gesamtkosten werden 50 % über Interreg gefördert und 30 % über das Land NRW kofinanziert, so dass ein Eigenmittelanteil des Kreises Heinsberg i. H. v. 20 %, d.h. 33.823,70 € für die Projektlaufzeit vom 01.03.2021 – 31.08.2023 verbleibt. Die Haushaltsmittel wurden im Entwurf der Haushaltsplanung 2021 eingestellt.