Es wird auf die als Tischvorlage in der Sitzung des
Kreistages ausliegende Anfrage der SPD-Fraktion gem. § 12 GeschO vom 12.03.2021
verwiesen.
Die nachfolgenden Ausführungen werden zwecks
Verkürzung der Sitzung lediglich der Niederschrift beigefügt:
„Frage 1. Welche Projekte im Rahmen des Rheinischen
Reviers wurden seitens des Kreises
Heinsberg/ der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Heinsberg entwickelt?
Frage 2. Welche Förderanträge wurden
bereits gestellt und wie ist der Sachstand?
Antwort: Zum aktuellen Stand sind diverse Vorhaben im Kontext Rheinisches Revier entwickelt und eingereicht worden. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Vorhaben, die direkt über den Kreis Heinsberg bzw. die WFG eingereicht wurden (Leadpartner-Funktion) und Vorhaben, an denen der Kreis Heinsberg bzw. die WFG beteiligt ist.
Darüber hinaus gibt es Vorhaben (Stadt Erkelenz als Tagesbauanrainerkommune, Zweckverband Landfolge Garzweiler) bei denen insbesondere die WFG aktive Unterstützung leistet, ohne an den Vorhaben direkt beteiligt zu sein.
·
FutureSite InWest FSI (LEP VI
Geilenkirchen-Lindern)
- Vorhaben zur Entwicklung der LEP VI Fläche Geilenkirchen-Lindern (FutureSite In West FSI), einer der größten (rd. 200 ha) gewerblich-industriellen Entwicklungsflächen für die Ansiedlung von landesweit bedeutsamen Großvorhaben – nicht nur im Rheinischen Revier, sondern in ganz NRW
- Förderung über SofortprogrammPLUS avisiert
o 18.05.20 Einreichung im SofortprogrammPLUS – eingereichtes Gesamtfördervolumen rund 95 Mio Euro.
o 26.05.20 Erster Stern in der Aufsichtsratssitzung ZRR
o Juni 20 Rückmeldung vom PTJ, dass der Antrag geteilt und zunächst die Bestandteile für die mittelfristige Zukunft aus dem SofortprogrammPLUS beantragt werden sollen. Grundlagen müssen dafür geschaffen werden (regionaler Konsens, Entwicklungsgesellschaft etc.). dann weiteren Weg beschreiten
- Langfriste Finanzierung über das Regelprogramm des Braunkohlenstrukturfonds beabsichtigt
- Zusätzlich Förderung MWIDE NRW zugesichert September 2020: Insgesamt 500.000€ aus Haushaltsmitteln für die Jahre 2021 und 2022 verbindlich zugesagt.
- Derzeit ist die Gründung einer interkommunalen Entwicklungsgesellschaft (Kreis Heinsberg, Städte Geilenkirchen, Hückelhoven und Heinsberg, NRW.Urban und WFG) in Vorbereitung und wird den entsprechenden Gremien auf kommunaler und Kreisebene vorgelegt. Der WFG-Aufsichtsrat hat bereits in einer Sondersitzung einstimmig zugestimmt.
·
Campus Transfer– Kompetenzzentrum
Transfer der Land- und Ernährungswirtschaft.
Hinweis: In diesem Zusammenhang wird im Besonderen auf das Projekt INGRAIN
(s.u.) verwiesen, welches nicht im Braunkohlestrukturfonds eingereicht wurde,
sondern in einem Sonderprogramm des BMBF. Gleichwohl stehen Campus Transfer und
INGRAIN in einem engen Zusammenhang, denn sie bilden die beiden ersten
wichtigen Säulen der regionalen Entwicklungsstrategie im Kreis Heinsberg für
den Strukturwandel. Diese Entwicklungsstrategie konzentriert sich auf die
Zukunftsthemen „Bioökonomie – Kreislaufwirtschaft – Nachhaltigkeit“.
-
Antragssteller:
NALE-RR e.V.: Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier
e.V.
WFG Gründungsmitglied des NALE e.V.
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Projektpartner:
u.a. Landwirtschaftskammer NRW, Landesamt für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz NRW, Rheinischer Landwirtschafts-Verband, Universität Bonn,
Food Hub NRW
- Standort im Kreis Heinsberg – voraussichtlich in Erkelenz. Hierbei Verzahnung mit dem Projekt RIO (s.U.)
- Zielsetzung: technologische und gesellschaftliche Innovationen zur Steigerung wirtschaftlicher Wertschöpfung und einer nachhaltigen Entwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Land- und Ernährungswirtschaft für Unternehmen nutzbar zu machen. Inhaltlich sollen im Kern drei eng miteinander verzahnte Fachzentren entstehen:
o ein Zentrum für Innovationen in der Land- und Ernährungswirtschaft
o ein Zentrum für den Bereich Ernährung
o ein Zentrum für den Bereich Biodiversität und Umwelt in Bezug auf die Landnutzung
-
Förderung über SofortprogrammPLUS
o „Dritten
Stern“ erhalten am 12.03.2021. „Dritter Stern“ bedeutet, dass das Verfahren
erfolgreich durchlaufen wurde und ein Förderzugang für das Projekt
identifiziert wurde und bringt das Projekt in Startposition, um den
Projektantrag bei der formal zuständigen Bewilligungsbehörde einzureichen
-
Budget: Kernprojekt Campus Transfer: 50 Mio.
Euro – weitere damit verzahnte Vorhaben sind bereits avisiert und werden
vorsichtlich direkt über Landesmittel (MULNV NRW) finanziert. Größenordnung
zusätzlich rund 8 Mio. Euro
-
Geplante Laufzeit: 2021-2027
·
Innovationsnetzwerk Tourismus im Rheinischen
Revier
-
Förderung über Förderprogramm „Unternehmen
Revier“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
-
Zusammenschluss von Partnern aus dem gesamten
Rheinischen Revier zu einem Tourismusnetzwerk, um sich in den nächsten Jahren
an der Gestaltung der Nachfolgenutzung der Tagebau- und weiterer
Betriebsgelände richtungsweisend mit einbringen zu können
-
Projektpartner:
Rhein-Erft-Tourismus e.V. (Projektkoordination)
Kreis Heinsberg (vertreten durch WFG/Heinsberger Land), Kreis Düren, Rhein-Kreis Neuss, Kreis Euskirchen, Grünmetropole e.V., StädteRegion Aachen, Stadt Mönchengladbach, Entwicklungsgesellschaft indeland, Zweckverband Landfolge Garzweiler, Tagebauumfeldinitiative Hambach
-
Zielsetzung:
o vorhandene
touristische Konzepte und Vorhaben der einzelnen Teilräume und Tagebauumfelder
zusammentragen und bestehende regionale touristische Strukturen in einem
Netzwerk bündeln
o Entwicklung
von konkreten Leitzielen und Projektansätzen, die einen vernetzenden Charakter
für die gesamte Gebietskulisse Rheinisches Revier vorweisen
o zukünftig
abgestimmte Vorgehensweise auf Grundlage eines erarbeiteten Handlungsleitfadens
-
Projektlaufzeit: 2019-2022
·
RIO – Renew Industry Ost
- Projekt der Stadt Erkelenz als Tagebauanrainerkommune über Starterpaket Kernrevier
- Konzepterstellung für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Revitalisierung eines altindustriellen Standortes am östlichen Rand der Erkelenzer Innenstadt
- Raumangebot für Forschung und Entwicklung, Co-Working und Produktion
- Mit dem Projekt RIO wird die Idee verfolgt, an einem städtebaulich und verkehrsinfrastrukturell günstig gelegenen, derzeit aber deutlich altindustrialisiert geprägten und zudem überwiegend eher extensiv genutzten Standort am östlichen Rand der Erkelenzer Innenstadt starke Impulse für den zukunftsorientierten Strukturwandel im Rheinischen Revier zu setzen. Für die Stadt Erkelenz ist die gewerbliche Entwicklung des Areals südlich des Bahnhofs von enormer Bedeutung, weil die gesamtstädtische Entwicklung von Arbeitsplätzen sowie die Chancen des Strukturwandels hier maßgeblich beeinflusst werden.
Wichtig hier: Verzahnung mit dem Vorhaben „Campus-Transfer“ (s.o.)
- Ersten Stern erhalten am 28.08.20
· Bedeutung erster Stern „substantielle Projektidee“: Der erste Stern wird vergeben, wenn die Projektskizze die Ziele des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen und des Wirtschafts- und Strukturprogramms adressiert. Dies bedeutet, dass das Vorhaben konkrete Perspektiven für die Entstehung neuer Wertschöpfung und Beschäftigung im Revier bietet.
- Angestrebter Durchführungszeitraum: 2021-2025
- Die Prüfung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll möglichst zeitnah fundiert vorgenommen werden. In Abhängigkeit des Ergebnisses der Studie sind die realisierbaren Sanierungs- und baulichen Maßnahmen im weiteren Verlauf über einen Zeitraum von ca. 3 Jahren beginnend im Jahr 2022 vorgesehen. Die Realisierung von Teilabschnitten kann jedoch zeitlich verändert in Abhängigkeit der Verfügbarkeit der Flächen erfolgen.
· Innovation Valley Garzweiler
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Antragssteller:
Zweckverband Landfolge Garzweiler
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Zweckverbandsgebiet:
Mönchengladbach, Erkelenz/Kreis Heinsberg, Jüchen/Rhein-Kreis Neuss, Titz/Kreis
Düren
- In der Rekultivierungslandschaft des Tagebaus Garzweiler soll auf ca. 3.500 ha eine innovative und vielfältig nutzbare Landschaft entstehen. Dieses Innovation Valley Garzweiler versteht sich als ein großflächiger Demonstrationsraum für Innovationen im Rheinischen Revier, insbesondere des Zweckverbandsgebietes. Es sollen Standorte für Wirtschaft, Wohnen, Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Tourismus, Forschung und Dienstleistungen beherbergen. Durch den Innovationsprozess soll nachhaltig Wertschöpfung entstehen.
- Im Rahmen des Förderprogramms „Unternehmen Revier“ wurde Leitbild entwickelt
- Förderantrag für die nächsten Schritte über SofortprogrammPLUS
o dritten
Stern erhalten am 12.03.2021
o Ziel dieses Projektantrages ist es zum einen, das Leitbild inhaltlich und räumlich weiter zu konkretisieren. In einem parallelen Innovationsprozess wird im Dialog mit Unternehmen und anderen relevanten Akteuren das Profil und der Prozess regional verankert. Zum anderen sollen an den bereits heute nutzbaren Tagebaurandbereichen im Norden und Süden thematisch ausgerichtete „Raumpioniere“ als „Wissens- und Innovationshubs“ entstehen.
o Aus den Raumpionieren heraus sollen dann gemeinsam mit dort anzusiedelnden Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft Projekte entwickelt werden, die im Folgenden im Innovation Valley in skalierter Form räumlich und wirtschaftlich umgesetzt werden. So entsteht ein großflächiges Reallabor, in dem sich die in den 20er Jahren entwickelten Innovationen des Rheinischen Reviers in den 30er und 40er-Jahren zu einem Demonstrationsraum für eine visionäre, hybride Kultur- und Produktionslandschaft des 21. Jahrhunderts integriert.
o Projektzeitraum: 2021-2026
·
Gesamtregionales Radverkehrskonzept für das
Rheinische Revier
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Antragssteller: Zweckverband Landfolge
Garzweiler
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Durchführungsort: Gesamtes Rheinisches Revier
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Mit dem Projekt wird ein zusammenhängendes
kommunen- und kreisgrenzenübergreifendes Radverkehrsnetz erstellt. Dieses soll
einen systematischen und abgestimmten Ausbau des regionalen Radverkehrs als
Teil einer zukunftsfähigen Mobilität steuern.
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Während in Phase 1 ein revierweites Konzept
erstellt wird, werden in Phase 2 & 3, basierend auf dem Konzept, sowohl
möglichst innovative bauliche Maßnahmen durch die jeweiligen Baulastträger
umgesetzt als auch das revierweite Netzwerkmanagement weitergeführt.
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Dadurch wird einerseits der Prozess von der
Konzepterstellung bis zur Umsetzung mit dem Blick auf das gesamte Rheinische
Revier koordiniert und begleitet, und andererseits auch die Entwicklung des Rheinischen
Reviers hin zu einer Modellregion für innovativen Radverkehr unterstützt. Das
Konzept zielt vorrangig auf einen mit anderen Verkehrsträgern vernetzten
Alltagsverkehr ab, strebt aber auch Synergien mit dem Tourismus an.
-
Das zu erstellende Konzept ist Teil eines
dreiphasigen Gesamtprojektes, das im Rahmen des Sofortprogramms PLUS durch den
Zweckverband Landfolge Garzweiler eingereicht wurde. Das Konzept, als erste
Phase, wird durch den Bund sowie ergänzend durch das Land NRW gefördert. Die
weiteren Phasen umfassen die Umsetzung der sich aus dem Konzept ergebenden
Maßnahmen sowie den weiteren Auf- und Ausbau eines revierweiten Netzwerks zum
Thema Radverkehr durch die Baulastträger.
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2. Stern erhalten am 02.10.2020
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2. Stern bedeutet „tragfähiges Vorhaben“: Der
zweite Stern wird vergeben, wenn die Projektskizze als antragsreif und
förderwürdig eingeschätzt werden kann. Das heißt: Es muss unter anderem eine
Ausgaben- und Finanzierungsplanung vorliegen, und die Projektmeilensteine
müssen klar definiert sein. Projektskizzen sind förderwürdig, wenn sie zum
Beispiel potenziell einen Beitrag zur Umsetzung des Strukturwandelprozesses
leisten.
·
Grünes Band
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Antragssteller: Zweckverband Landfolge
Garzweiler
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Durchführungsort: Verbandsgebiet des
Zweckverbands Landfolge Garzweiler (Stadt Mönchengladbach, Stadt Erkelenz,
Stadt Jüchen, Gemeinde Titz)
-
Förderung über Starterpaket Kernrevier (1.
Stern: 28.08.20, 2. Stern 18.12.20)
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Das Leitprojekt „Grünes Band“ wird als
Initialprojekt des Zweckverbandes verstanden und soll ein positives Signal an
Wirtschaft, Kommunen und Bevölkerung senden, um eine neue Perspektive zur
Unterstützung des Strukturwandels zu ermöglichen
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Entwicklung einer einzigartigen grünen Infrastruktur,
die als europäisches Modell für den Umgang mit Bergbaufolgelandschaften und
anderen großräumigen Strukturwandelprozessen steht. Das Grüne Band nutzt und
erweitert die in der bergbaulichen Rekultivierung entstehenden Grünstrukturen,
sucht nach innovativen Lösungen mit der Landwirtschaft und soll über das
Fuß-Rad-Wegenetz eine Verbindungsfunktion von bzw. für verschiedene Siedlungs-
und Grünbereiche haben.
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Darüber hinaus soll als Anziehungspunkt im
Grünen Band unmittelbar am Tagebaurand östlich von Holzweiler das Dokumentationszentrum
Tagebau Garzweiler errichtet werden.
o Mit
einem nachhaltigen Gebäude wird ein Ort für die professionelle Aufbereitung des
kulturellen Erbes geschaffen, an dem der Landschaftswandel erlebbar wird.
o Stark-Antrag
für nicht-investive Projektkomponenten ist in Vorbereitung
o Fertigstellung
bis 2024 avisiert
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Exzellenzregion Nachhaltiges Bauen
-
Im Rahmen des Projekts „Exzellenzregion
Nachhaltiges Bauen“ werden vorhandene Initiativen und Projekte im Bereich des
Nachhaltigen Bauens vernetzt, verstärkt und verstetigt. Dieses Partnernetzwerk
wird für die Entwicklung von Prototypen modularer Baukomponenten und vorrangig
kommunaler Musterbauten im Sinne eines dezentral vernetzten Reallabors
Erfahrungen zwischen Forschungseinrichtungen, Planern, Handwerkern/Baufir-men
und Herstellern einbeziehen, auswerten und kommunizieren. Dabei werden
Prinzipien des nachhaltigen Bauens beachtet und möglichst auch neue
(bau-)technische Ansätze erprobt.
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Antragssteller:
Zweckverband Landfolge Garzweiler
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Projektpartner:
Stadt Mönchengladbach, NEW AG
-
Durchführungsort:
Verbandsgebiet des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler (Stadt Mönchengladbach,
Stadt Erkelenz, Stadt Jüchen, Gemeinde Titz)
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Aktionsnetzwerk Zukunftsdörfer
- Mit dem Projekt „Aktionsnetzwerk Zukunftsdörfer“ soll eine nachhaltige, klimafreundliche Gesamtentwicklung der Tagebauranddörfer rund um den Tagebau Garzweiler unterstützt werden. Im Fokus stehen die fünf Tagebauranddörfer Wanlo (Mönchengladbach), Holzweiler, Venrath/Kaulhausen (Erkelenz), Hochneukirch (Jüchen) und Jackerath (Titz). Die einzelnen Ortschaften sollen gestärkt und untereinander vernetzt werden, da vielerorts aufgrund des Tagebaus Wegeverbindungen, die über lange Zeit bestanden, gekappt und benachbarte Dörfer umgesiedelt wurden.
- Gefördert im Rahmen des Förderprogramms „Unternehmen Revier“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
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INGRAIN- Innovationsbündnis
Agrar-Textil-Lebensmittel – von Reststoff zu Wertstoff zu Nährstoff (s.o.
Campus-Transfer)
- Projekt wird nicht über die Förderzugänge im Rheinischen Revier gefördert, sondern über das Förderprogramm „WIR! - Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
- Adressiert jedoch auch das Strukturwandelthema „Bioökonomie / Nachhaltigkeit“ und verfolgt das Ziel, einen innovationsbasierten Strukturwandel zu initiieren und zukunftsweisend weiterzuentwickeln, indem die Branchen Agrar, Textil und Lebensmittel zu einer biobasierten Circular Economy vernetzt werden.
- Mehrstufiges Förderverfahren:
o Das Programm ist mehrstufig angelegt: Aus den 130 Bündnissen, die bis 1. Februar 2020 eine Skizze eingereicht haben, hat das BMBF zunächst die überzeugendsten 44 Bewerbungen ausgewählt. Diese erarbeiten in der Konzeptionsphase auf ihren spezifischen Innovationsfeldern regionale Innovationskonzepte
o Fördersumme Konzeptphase (September 20 bis Mai 21): 250.000 Euro
o Im Anschluss an die Förderung dieser intensiven Phase der Strategiearbeit können ca. 25 Bündnisse mit Förderbudgets in Höhe eines noch festzulegenden zweistelligen Millionenbetrags in die etwa sechsjährige Umsetzungsphase starten
- Projektpartner: Institut für Textiltechnik an der RWTH Aachen, Cybernetics Lab IMA & IfU an der RWTH Aachen, Competence Center Mikrobiologie & Biotechnologie an der Hochschule Niederrhein
Außerdem gibt es zahlreiche Projekte, die das gesamte Rheinische Revier
betreffen, somit auch den Kreis Heinsberg. Die folgenden Projekte haben bereits
den dritten Stern erhalten und beziehen sich auf das gesamte Rheinische Revier:
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IN4climate.RR
- Die Initiative IN4climate.RR bietet einen Rahmen zur Erforschung und stärker noch zur In-Praxis-Setzung von Technologien für eine klimaneutrale Industrie im Rheinischen Revier. Dazu werden die einzelnen Projekte der Industrie im Rheinischen Revier übergreifend betrachtet und in die Gesamttransformation der Industrie von Nordrhein-Westfalen eingebettet.
- Die IN4climate.NRW GmbH und das Wuppertal Institut nutzen dazu ihre erfolgreich aufgebauten Strukturen und Projekterfahrungen, um die Forschung und die Unternehmen im Rheinischen Revier an die landesweiten, nationalen und internationalen angrenzenden Prozesse und Transformationsentwicklungen anzubinden. In gemeinsamer Arbeit von Industrie, Wissenschaft und Politik wird in der Initiative IN4climate.RR aktiv an konkreten nächsten Schritten auf möglichen Transformationspfaden für eine klimaneutrale Industrie gearbeitet. Inhaltlicher Schwerpunkt wird die Arbeit in Zukunftslaboren zu den Themen Wasserstoff, Zirkuläre Wertschöpfungsketten und CCU/CCS sein, die für eine zukünftige klimaneutralen Industrie von entscheidender Bedeutung sind. Auf diesen Feldern werden die entscheidenden Akteure vernetzt und Projekte initiiert, akquiriert und beschleunigt.
- Antragssteller: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH
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Studie zur Baulandmobilisierung für Gewerbe
und Industrie
- Die IHK Mittlerer Niederrhein stellt fest, dass die Verfügbarkeit von Gewerbe- und Industrieflächen trotz entsprechender Flächendarstellungen in Regional- und Flächennutzungsplänen mangelhaft ist. Das Thema Baulandmobilisierung wird in etlichen, auch aktuellen Studien behandelt. Diese thematisieren jedoch vorrangig die Baulandmobilisierung zur Bekämpfung der Wohnraumknappheit oder die Revitalisierung von innerstädtischen Brachflächen. Eine umfassende Studie, die den Blick auf die Mobilisierung von Gewerbe- und Industrieflächen im Gesamtkontext einer erfolgreichen Wirtschaftsentwicklung wirft, liegt bislang nicht vor.
- Das Projekt zielt darauf ab, zum einen den Kommunen Empfehlungen für eine vorausschauende, partnerschaftliche und nachhaltige Bodenvorratspolitik an die Hand zu geben und zum anderen konkrete Lösungsvorschläge für Modifikationen bestehender Instrumente zu entwickeln
- Antragssteller: IHK Mittlerer Niederrhein
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New Business Factory
- Unterstützungsmaßnahmen für eine nachhaltige Transformation des Rheinischen Reviers zu einem digitalen Leitstandort
- Die Projektpartner verfolgen mit der NBF einen einzigartigen, transdisziplinären Ansatz zur Beförderung der digitalen Transformation von Industrie, Mittelstand und öffentlicher Kommune im Rheinischen Revier. Das Konzept basiert auf drei Säulen: Bildung, Gründung, Wachstum. Die Besonderheit ist das ganzheitliche transdisziplinäre Zusammenwirken und eine ständige Interaktion zwischen den drei Säulen. So entsteht eine „Digitalfabrik für das Rheinische Revier“ zur systematischen Entwicklung und Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle. In der NBF werden die entsprechenden Aktivitäten gebündelt und Synergien nutzbar gemacht. Den Kern bilden die folgenden drei Säulen:
o Die digitalUNIVERSITY vermittelt gezielt relevante Kompetenzen in Hochschulen und Betrieben
o der digitalACCELERATOR identifiziert innovative Start-Ups und unterstützt diese in der Wachstumsphase durch Mentoring, Begleitung und entscheidende Kontakte
o der digitalCOMPANY BUILDER unterstützt etablierte Unternehmen bei der erfolgreichen Digitalen Transformation, insbesondere durch neue digitale Geschäftsmodelle.
- Antragssteller: DigitalHUB Aachen e.V.
- Projektpartner: FH Aachen, RWTH Aachen Institut für Technologie- u. Innovationsmanagement (TIM)
Darüber hinaus ist der Kreis Heinsberg als betroffener Projektpartner in folgendes Projekt involviert:
- Die Verbindung Mönchengladbach - Baal – Hückelhoven-Ratheim (-Wassenberg) (Linie S8/RB 35) soll als eine Maßnahme im Rahmen des Projekts „Ertüchtigung der Schieneninfrastruktur im Rheinischen Revier“ (SofortprogrammPlus, Projekt 64) umgesetzt werden. Hierzu soll zunächst eine entsprechende Machbarkeitsstudie erstellt werden. Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland ist hierbei Antragsteller. Diese Studie hat im Rahmen des SofortprogammPlus als ein tragfähiges Vorhaben bereits den zweiten Stern erhalten und gilt somit als antragsreif und förderwürdig.
Weitere Informationen zum aktuellen Stand diverser für den Kreis Heinsberg relevanten Vorhaben:
https://www.rheinisches-revier.de/neues/16-neue-sterne-fuer-strukturwandelprojekte-2021-03-15/
Frage 3. Welche weiteren Förderanträge
sind zum jetzigen Zeitpunkt beabsichtigt?
Antwort: Um dem Strukturwandel auch zukünftig zu begegnen, sind folgende Vorhaben beabsichtigt:
- Im Rahmen des „Gesamtregionalen Radverkehrsreviers“ als Nachfolgeprojekt zum o.g. „Gesamtregionalen Radverkehrskonzeptes“ sollen die entwickelten Maßnahmen umgesetzt werden. Dieses Projekt hat im Rahmen des SofortprogammPlus (Projekt 15) als ein tragfähiges Vorhaben bereits den zweiten Stern erhalten und gilt somit als antragsreif und förderwürdig.
Zudem spiegelt sich die strategische Ausrichtung des Kreises Heinsberg in einem weiteren Ausbau nachhaltiger Mobilität in den Vorhaben wider, die im Rahmen der Erarbeitung des Wirtschafts- und Strukturprogramms der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) gemeldet worden sind. Dieses Regelprogramm soll als Rahmen für eine spätere Umsetzung der nachfolgend gemeldeten Projekte dienen:
- K24n
als Neubautrasse mit Netzverknüpfung zur L228 bei Geilenkirchen-Lindern
- Verlängerung
der K30 als Neubautrasse mit Netzverknüpfung zur L277 bei
Erkelenz-Kaulhausen
- K33n
als Neubautrasse mit Netzverknüpfung zur L19 bei Erkelenz-Kückhoven
- Gleis
und BHF für die LEP-VI-Fläche in Geilenkirchen-Lindern (Future Site
InWest)
- eGoMover
- Autonomer Stadtbus GK1 bis 2022
- Lückenschluss
SPNV Linnich-Hückelhoven/Baal
- SPNV-Anbindung
Stadt Hückelhoven RB35
- HÜX
- Expressbuslinie in Hückelhoven (Ratheim - Baal, autonomer E-Bus auf
ehemaliger Bahntrasse) (wird aufgrund der Anbindung der Stadt
Hückelhoven an die RB35 nicht weiter verfolgt)
- Einsatz
alternativer Antriebe (batterieelektrisch/Brennstoffzelle)
- Weiterentwicklung
des Schnellbussystem zu einem BRT-System
- Entwicklung
eines innovativen Kleinbussystems
- Netz
von Mobilstationen im Kreis Heinsberg
Die WFG ergänzt, dass Vorhaben
geplant sind, die voraussichtlich im Bereich „grüner Wasserstoff“ und
„Elektromobilität“ anzusiedeln sind.“