Sitzung: 17.05.2021 Kuratorium der Anton-Heinen-Volkshochschule
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Abstimmung: Ja: 30, Nein: 0, Enthaltungen: 2, Befangen: 0
Vorlage: 0091/2021
Beschlussvorschlag:
Das Kuratorium nimmt das überarbeitete Leitbild der VHS zustimmend zur
Kenntnis.
Im Rahmen der Einführung
eines systematischen Qualitätsmanagements wurde im Jahr 2005 ein Leitbild für
die Arbeit der VHS entwickelt. Nach fünfzehn Jahren wurde von allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Notwendigkeit gesehen, dieses Leitbild
behutsam zu modernisieren. Dabei wurden die Aspekte gesellschaftliche Teilhabe
sowie aktive Demokratieförderung stärker herausgearbeitet und eine
Aktualisierung bei den Auftraggebern vorgenommen. Das Leitbild wurde
partizipativ erstellt und ist ein Ausdruck dessen, wofür alle Mitarbeitenden
der VHS stehen.
Das überarbeitete Leitbild
lautet wie folgt:
Auftrag
Die Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg ist der größte
Dienstleister im Bereich der Weiterbildung für Erwachsene und Jugendliche im
Kreis Heinsberg. Wir verwirklichen den im Weiterbildungsgesetz NRW formulierten
Auftrag, ein umfassendes und vielfältiges Weiterbildungsangebot für alle
Bevölkerungsgruppen in Erkelenz, Gangelt, Geilenkirchen, Heinsberg,
Hückelhoven, Selfkant, Übach-Palenberg, Waldfeucht, Wassenberg und Wegberg
vorzuhalten.
Kunden
Zielgruppen sind alle Erwachsenen und Jugendlichen im Kreis Heinsberg,
unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer oder sozialer Herkunft, religiöser
oder nicht religiöser Orientierung, sexueller Identität oder Weltanschauung.
Wichtige Kunden sind außerdem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF),
die Ämter der Kreisverwaltung Heinsberg sowie viele Institutionen im Kreis
Heinsberg, z. B. das Jobcenter, das BEGAS HAUS Heinsberg und die JVA Heinsberg,
für die wir Auftragsmaßnahmen durchführen. Darüber hinaus bieten wir
maßgeschneiderte Bildungsangebote auf Anfrage an. Auf eine traditionell starke
regionale Vernetzung, große Bürgernähe und ein kostengünstiges, dezentrales
Weiterbildungsangebot sind wir stolz.
Werte
Wir treten aktiv für demokratische Werte, gesellschaftliche Teilhabe
aller Bürgerinnen und Bürger, Integration, Inklusion, Vielfalt sowie Akzeptanz
aller gesellschaftlichen Gruppen ein. Dabei arbeiten wir grundsätzlich
parteipolitisch und weltanschaulich neutral. Frauen und Männer sind als
Teilnehmende und Mitarbeitende gleichberechtigt. Respekt, Wertschätzung und
Freundlichkeit sind Grundpfeiler unseres Umgangs mit Kundinnen und Kunden,
Auftraggebern und untereinander.
Die Zusammenarbeit innerhalb der VHS wird bestimmt durch vertrauensvolles
Teamwork, flache Hierarchien und Transparenz. Eigenverantwortliche
Handlungsspielräume der Fachkräfte ermöglichen eine ständige bedarfsorientierte
Weiterentwicklung der Fachbereiche. Dabei streben wir nach Nachhaltigkeit
unserer Arbeit.
Leistungen und Ziele
Unser Ziel ist, ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Angebot im
Bereich der allgemeinen, politischen,
beruflichen und kulturellen Weiterbildung vorzuhalten. Dieses schließt den
Erwerb von Schulabschlüssen und Medienkompetenz sowie Gesundheits-, Eltern- und
Familienbildung ein. Projekte und Qualifizierungsmaßnahmen sowie vielfältige
Beratungsmöglichkeiten und anerkannte Zertifikate runden das Angebot ab.
Dadurch soll möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Heinsberg der
Zugang zu lebenslangem Lernen ermöglicht werden. Diese sollen die Möglichkeit
bekommen, ihre Persönlichkeit zu entfalten, Kompetenzen zu erweitern und
befähigt werden, das demokratische Gemeinwesen mitzugestalten. Das Kursangebot
stellt sich auf eine sich ständig ändernde gesellschaftliche und berufliche
Realität ein. Dabei sollen neben traditionell gut nachgefragten Kursen
innovative Angebote „am Puls der Zeit“, auch in digitaler Form, neue
Zielgruppen erreichen.
Ressourcen
Wir verstehen uns als moderner Dienstleistungsbetrieb mit fachlich und
sozial kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Dozentinnen und
Dozenten. Dabei nutzen wir eine Vielzahl von gut erreichbaren Räumlichkeiten im
gesamten Kreisgebiet Heinsberg und streben nach einer zeitgemäßen
Medienausstattung für jeden Unterrichtsraum. Wir arbeiten engagiert in
Netzwerken und Regionalverbünden mit und fördern durch Kooperationen die
Regionalentwicklung im Kreis Heinsberg. Dabei überprüfen wir ständig die
Qualität unserer Arbeit und entwickeln diese weiter. Finanziert wird unsere
Arbeit durch Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen, Zuschüsse des Kreises
Heinsberg als Träger der VHS und Entgelte von Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Ergänzt werden diese Einnahmen durch Mittel des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge (BAMF) und Projektmittel.
Definition gelungenen
Lernens
Unser zentrales Ziel ist es, dass
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in unseren Kursen etwas mitnehmen, etwas
lernen. Sie sollen am Ende des Kurses im besten Fall sagen können: Ich habe das
gelernt, was ich mir vorgenommen hatte, und sogar ein bisschen mehr, es hat
Spaß gemacht und mich in meinem Leben weitergebracht.
Das kann nur gelingen, wenn der
Unterricht eine gute fachliche Qualität hat, und wenn die Interessen und
Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer im Vordergrund stehen. Es geht bei uns immer sowohl um die Vermittlung von
Fachwissen als auch um mehr: Das soziale Miteinander ist uns genauso wichtig.
Außerdem sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neue Lerntechniken erwerben
- auch mit digitalen Medien -, ihre Lernziele klären und wissen, wie sie das
Gelernte in ihrem Leben umsetzen. Nicht in jedem Kurs werden alle diese Aspekte
eine gleich große Rolle spielen, aber es ist uns wichtig, dass wir beim Lernen im Kurs immer den ganzen Menschen im Blick haben.
Namensgeber unserer Volkshochschule ist der Erwachsenenbildner Anton
Heinen (1869 bis 1934), der im Kreisgebiet als Pfarrer tätig war und sich schon
zu seiner Zeit für die Idee des lebenslangen Lernens stark machte.
Nach Vorstellung des modernisierten Leitbildes durch
Volkshochschulleiter Rümke gab es Ergänzungs- bzw. Änderungsanregungen von den
Kuratoriumsmitgliedern Spinrath und Tillmanns; diese wurden in das neue
Leitbild eingearbeitet. Das dahin gehend ergänzte Leitbild (Anlage 1) ist der Niederschrift ebenso
beigefügt wie das bisherige Leitbild (Anlage
2). Die wichtigsten Änderungen sind dabei farblich abgesetzt.