Beschluss: zur Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Umwelt und Verkehr nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Siedlungsabfallbilanz im Kreis Heinsberg für das Jahr 2013 zur Kenntnis. 


Analog zu der in den vergangenen Jahren erläuterten Entwicklung des Abfall- und Wertstoff­aufkommens im Kreis Heinsberg - zuletzt in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verkehr am 18.06.2013 - wird nunmehr über die Mengenbilanz für das Jahr 2013 berichtet, die in den diesen Erläuterungen beigefügten Tabellen 1 bis 9 dargestellt ist.

 
 


Von 2012 nach 2013 sank die Zahl der meldepflichtigen Einwohner im Kreis Heinsberg von 248.148 auf 247.848. Die Zahl der nicht meldepflichtigen Personen (Streitkräfte) sank von  2.144 auf 1.930. Für die Statistik 2013 wird daher eine Gesamteinwohnerzahl von 249.778 zugrunde gelegt (2012: 250.292); das Jahr 2012 wurde aufgrund der Zensus-Korrektur in den Einwohnerzahlen berichtigt.

Das Gesamtaufkommen an Hausmüll ist im Jahre 2013 leicht gesunken; das Pro-Kopf-Aufkommen verringerte sich um 0,4 % auf 139,9 kg/(E*a) [2012: 140,4 kg/(E*a)] (Tabelle 1).

Das Sperrmüllaufkommen im Jahre 2013 hat deutlich abgenommen; hier ist ein Zusammenhang mit der Altholzverwertung aus Sperrmüll offensichtlich, denn in ähnlichem Maße hat diese zugenommen. Beim Sperrmüll verringerte sich das Pro-Kopf-Aufkommen auf 12,3 kg/(E*a) [2012: 15,9 kg/(E*a)] (Tabelle 2).

 
Das Gesamtaufkommen an Haus- und Sperrmüll pro Kopf blieb dennoch auf einem konstant niedrigen Niveau (Tabelle 3).

Die Entwicklung der letzten Jahre (Haus- und Sperrmüll) stellt sich wie folgt dar:         2010:   155,9 kg/(E*a)

                        2011:   152,9 kg/(E*a)

 


                        2012:   156,3 kg/(E*a)*

                        2013:   152,2 kg/(E*a)*

 

                                * Einwohnerzahlen ab 2012

                                   nach Fortschreibung unter

                                   Berücksichtigung des Zensus

 

In Tabelle 8 ist das Aufkommen an Leichtverpackungsmengen (LVP) dargestellt. Seit der flächendeckenden Einführung des Dualen Systems fallen bei der Sortierung nicht verwert­bare Bestandteile aus den gelben Säcken bzw. Tonnen als „Sortierreste“ an. Addiert man diese Sortierreste von 3.596,43 t dem Haus- und Sperrmüllaufkommen hinzu, so ergibt sich ein Gesamtaufkommen von 42.230,08 t = 167 kg/(E*a) in 2013 [2012: 169 kg/(E*a)].

Anzumerken ist, dass die ausgewiesenen Sortierreste neben den Fehlwürfen (Hausmüll-anteile) auch die nicht absortierten Verpackungsanteile wie z.B. Kleinteile oder verunreinigte Verpackungen enthalten.

Weiterhin ist die Tatsache bedeutsam, dass in 2013 zehn Systemanbieter für die Verpackungs­entsorgung im Kreisgebiet verantwortlich zeichnen.

 

Daraus ergibt sich folgende anteilige Aufteilung der Sammelmenge:

 

 

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

Gesamtsammelmenge

9.038,22 t

9.174,60 t

9.293,80 t

9.532,34 t

9.621,30 t

9.762,13 t

10.053,45 t

Belland Vision GmbH

 

267,21 t

268,37 t

449,17 t

1.459,21 t

1.902,03 t

1.863,86 t

DSD GmbH

8.486,01 t

5.338,63 t

6.025,79 t

4.884,82 t

4.149,65 t

4.700,09 t

4.990,35 t

INTERSEROH GmbH

346,27 t

884,76 t

1.097,76 t

1.699,28 t

1.589,52 t

786,81 t

795,02 t

EKO-Punkt GmbH

45,91 t

1.935,82 t

263,16 t

90,55 t

65,38 t

72,02 t

182,22 t

Landbell AG

160,03 t

355,22 t

285,35 t

493,96 t

572,32 t

598,96 t

567,34 t

RKD

 

 

 

 

 

0,00 t

363,05 t

Redual (Reclay-Group GmbH)

 

390,29 t

576,16 t

817,19 t

826,11 t

779,60 t

1.118,18 t

Vfw (Reclay-Group GmbH)

 

 

248,29 t

498,37 t

357,07 t

408,86 t

0,00 t

Veolia Dual GmbH

 

 

289,04 t

93,72 t

57,45 t

58,95 t

35,45 t

Zentek GmbH&Co.KG

 

2,67 t

239,88 t

505,29 t

544,59 t

454,82 t

137,98 t

 

Seit der Neuvergabe von LVP-Sammlung und ‑Sortierung ab 2005 an unterschiedliche Firmen ist bis 2008 ein deutlicher Anstieg bei den Verwertungsmengen erkennbar, der bis 2011 wieder abfällt und für 2012 und 2013 in etwa das Niveau von 2008 erreicht.

Ebenso deutlich gingen in diesem Zeitraum die Sortierresteanteile zurück, die ab 2008 wieder angestiegen sind und ab 2011 ein in etwa konstantes Niveau halten.

Für 2013 ergeben sich folgende Werte:

-     Sammlung    40,2 kg/(E*a) in 2013 [2012:  39,0 kg/(E*a)] [+   3,2%]

-     Verwertung  25,9 kg/(E*a) in 2013 [2012:  26,6 kg/(E*a)] [  2,8%]

-     Sortierreste   14,4 kg/(E*a) in 2013 [2012:  12,4 kg/(E*a)] [+ 15,9%]

 

Die Vielzahl der Systemanbieter bringt erwartungsgemäß eine Konkurrenzsituation bei den Lizenzierungen, macht aber andererseits die Verpackungssammlung und -sortierung zunehmend unübersichtlicher.

In 2007, 2008 und 2009 waren von den Systembetreibern für die Datenerhebung nur in geringem Umfang Informationen zu bekommen. Nachdem für 2010 bereits von sechs, für 2011 von sieben der neun und für 2012 von sieben der zehn Systembetreibern Auskünfte zur Datenerhebungen zu bekommen waren, haben für 2013 alle zehn Systembetreiber zur Datenerhebung beigetragen. Die hier vorgestellten Zahlen mussten lediglich noch an die Sammelmengenzuordnung angepasst werden; daher sind diese zwar deutlich abgesicherter als in den Vorjahren, aber beruhen dennoch teilweise auf Hochrechnungen und realitätsnahen Schätzungen.

 

In der Tabelle 4 ist Altholz aus separater Sammlung dargestellt. Diese Wertstofffraktion wird bereits seit 2003 in allen Städten und Gemeinden in nennenswerten Mengen, in 2013 = 28,8 kg/(E*a) [2012: 26,0 kg/(E*a)], gesammelt. Die deutliche Mengensteigerung korrespondiert mit einem ebenso deutlichen Rückgang im Sperrmüllaufkommen.

Der Grün- und Bioabfallbereich (Tabelle 5) wurde zusammengefasst dargestellt. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass die Steigerung der Sammelmenge auf Veränderungen im Sammelsystem einzelner Kommunen zurückzuführen ist.

Insgesamt sind für 2013 = 140,5 kg/(E*a) [2012: 132,8 kg/(E*a)] zu verzeichnen.

 

Die sehr hohen Mengen bei der Wertstofferfassung sind überwiegend auf Initiativen bei den Städten und Gemeinden zurückzuführen. Besonders zu nennen sind hier Altmetall, Altholz und „Sonstiges“. Es konnten in Tabelle 9 für das Jahr 2013 insgesamt 5.243,03 t [2012:  4.992,10 t] ausgewiesen werden, die sich folgendermaßen zusammensetzen:

 

                           1.474,44 t     Sperrmüll und Straßenpapierkörbe

                                18,00 t     schadstoffhaltige Verpackungen

      613,99 t     Senkkästen und Kanalisation

   1.148,50 t     Straßenkehricht

   1.776,18 t     gemischte Siedlungsabfälle

          4,00 t     Kunststoffabfälle

      161,84 t     Altkleider

        46,08 t     Altreifen

 

Die Mitbenutzungsverträge werden in Tabelle 9 überwiegend bei den Bauabfällen zur Verwertung erfasst.

Einzelheiten zum Wertstoffaufkommen sind den Tabellen 4 bis 8 zu entnehmen.

 

Das gesamte Abfall- und Wertstoffaufkommen stellt sich folgendermaßen dar:

 

            2009:  140.807 t

            2010:  144.367 t

            2011:  141.961 t

            2012:  143.848 t

            2013:  152.709 t

 

Von 2009 nach 2010 zeigen sich in Einzelfraktionen deutliche Veränderungen, die im Gesamtergebnis eine Mengensteigerung erkennen lassen:

Die deutliche Zunahme bei den Kleinanlieferungen kennzeichnet die gute Akzeptanz der veränderten Anlieferbedingungen (Sperrmüll auf Karte, Pauschalmengen bis 2 m³). Eine deutliche Steigerung der Verwertungsmengen, insbesondere bei Bauabfällen, führt im Ergebnis zu einer Steigerung der Gesamtmenge.

 

Von 2010 nach 2011 zeigt sich insgesamt ein Mengenrückgang:

Eine deutliche Abnahme bei der kommunalen Sperrmüllsammlung steht hier einem höheren Aufkommen bei den Kleinanlieferungen und dem Altholzaufkommen gegenüber. Eine Mengensteigerung bei den LVP-Sortierresten führt allerdings nicht zu einer erkennbaren Steigerung der Abfälle zur Beseitigung; hingegen führt der deutliche Mengenrückgang bei den Bauabfällen im Ergebnis zu einer deutlichen Minderung der Gesamtmenge.

 

Von 2011 nach 2012 zeigt sich insgesamt eine Mengensteigerung:

Ein deutlicher Rückgang in der Hausmüllsammlung, eine Mengensteigerung im Sperrmüll und ein Rückgang bei den LVP-Sortierresten führt zu einer Mengenminderung bei der häuslichen Sammlung.

 

Weitere Mengenminderungen bei Grün-/Garten-/Bioabfällen, Papier/Pappe/Kartonagen sowie deutlich beim Altholz, dessen Mengenentwicklung sich genau gegenläufig zu Sperrmüll verhält, führen zu einer Minderung bei den Abfällen zur Verwertung. Die Mengensteigerung bei den Bauabfällen zur Verwertung hingegen überprägt die Mengenrückgänge und führt insgesamt zu einer Mengensteigerung.

 

Von 2012 nach 2013 zeigt sich insgesamt eine Mengensteigerung:

Ein leichter Rückgang in der Hausmüllsammlung und eine deutliche Mengenminderung im Sperrmüll führt zu einer Mengenminderung bei der häuslichen Sammlung.

Eine Mengensteigerung bei Grün-/Garten-/Bioabfällen sowie deutlich beim Altholz, dessen Mengenentwicklung sich genau gegenläufig zu Sperrmüll verhält, führen zu einer Steigerung bei den Abfällen zur Verwertung.

Die Mengensteigerung bei den sonstigen Abfällen zur Verwertung und bei den Bauabfällen zur Verwertung tragen insgesamt zu einer deutlichen Steigerung des Gesamtabfallaufkommens bei.

 

Insgesamt konnten rd. 41.100 t [2012: 42.500 t] ohne weitere Vorbehandlung direkt in der Müllverbrennung thermisch behandelt werden. Eine Vorbehandlung für größere Teile, wie z.B. Polstermöbel, Matratzen, o.ä. war in 2013 nicht erforderlich.

Wichtig ist auch, dass für rd. 493 t [2012: 524 t] Abfälle, die nur für eine Deponierung in Frage kommen, wie z.B. asbesthaltige Baustoffe, Dämmmaterialien und Gipskartonabfälle, Fremddeponien bedient werden mussten.

 

Nähere Einzelheiten hierzu sind der Tabelle 9 zu entnehmen.

 

Ergänzende Erläuterungen zur Siedlungsabfallbilanz im Kreis Heinsberg für 2013 werden seitens des Ausschusses nicht gewünscht.