Sitzung: 30.11.2021 Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Generationenfragen
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 0247/2021
Sozialdezernentin Montforts berichtet wie folgt:
„Bekanntlich steigen die Fallzahlen in den vergangenen
Wochen deutschlandweit und auch im Kreis Heinsberg deutlich an. Ein Grund dafür
ist die Anfang November aufgehobene Maskenpflicht an den Schulen.
Bei täglich mehr als 150 positiven Testmeldungen zzgl. mehr
als 100 positiver Schnelltestmeldungen ist es den Mitarbeiter*innen des
Gesundheitsamtes seit ca. zwei Wochen nicht mehr möglich, zeitnah Kontakt zu
allen positiv getesteten Personen aufzunehmen. Eine Ermittlung von und
Kontaktaufnahme zu Kontaktpersonen ist nahezu unmöglich. Hierbei handelt es
sich um ein Problem, das nicht ausschließlich den Kreis Heinsberg, sondern alle
Gesundheitsämter in NRW und vermutlich auch in weiten Teilen Deutschland
betrifft.
Das MAGS NRW hat mit Schreiben vom 17.11.2021 auf Nachdruck
der kommunalen Spitzenverbände eine Priorisierung der Kontaktverfolgung auf
Ausbruchsgeschehen bspw. in Schulen und Kitas sowie besonders vulnerable
Gruppen ausdrücklich bestätigt.
Bislang mussten im Kreis Heinsberg mehrere Kita-Gruppen und Schulklassen
sowie eine Schule und eine Kita wegen entsprechender Ausbruchsgeschehen
vorübergehend geschlossen werden.
Die Verwaltung hat mit Schreiben vom 18.11.2021 dringend an
MAGS, MSB und MKFFI appelliert, die Maskenpflicht an Schulen und für das Kita-Personal
wieder einzuführen, um das Ausbruchsgeschehen dort einzudämmen. Eine
entsprechende politische Entscheidung wurde für heute in Aussicht gestellt.
Aus Sicht des Gesundheitsamtes ist es dringend erforderlich,
dass auf Landes- bzw. Bundesebene politische Beschlüsse zu
Kontaktbeschränkungen, Absagen von Veranstaltungen etc. umgehend gefasst und
umgesetzt werden, um die vierte Welle zu brechen.
Die Koordinierende COVID-Impfeinheit (KoCI) weitet das
Impfgeschehen an den Impfstellen im Kreisgebiet sukzessive aus. Da das Land NRW
sich mit Schließung der Impfzentren vollständig aus der Organisation
zurückgezogen hat und die Impfungen nunmehr an fünf festen Standorten und
zusätzlich in Einrichtungen, an Schulen und mobil durchgeführt werden, ist dies
für die KoCI mit erheblichem logistischen Aufwand verbunden. Neben dem
Personaleinsatz, bei dem die KV und Personaldienstleister unterstützen, muss
die Impfstoffbestellung, -aufbereitung und -lieferung an die jeweiligen
Impfstellen koordiniert werden. Teilweise sehr kurzfristige Kontingentierungen
der Impfstoffmenge, wie in der vergangenen Woche, erschweren die Organisation
zusätzlich.
Es ist beabsichtigt, die Impfstellen sukzessive so auszubauen, dass dort täglich mindestens genauso viele Personen geimpft werden können, wie dies im Impfzentrum der Fall war.“