Beschluss: zur Kenntnis genommen

Ausschussvorsitzender Dr. Kehren schlägt vor, den Bericht nicht in der Sitzung vortragen zu lassen, sondern nach der Sitzung per E-Mail zur Verfügung zu stellen und der Niederschrift beizufügen. Dem stimmen die Ausschussmitglieder einvernehmlich zu.

 

Der Bericht des Zentrums für kommunale Bildung und Integration lautet wie folgt:

 

„1.          Vielfalt leben im Kreis Heinsberg – Erste Integrationskonferenz im Kreis Heinsberg

Am Montag, 29.11.2021, fand die erste kreisweite Integrationskonferenz im Kreis Heinsberg auf einer digitalen Plattform statt.

Nach einer Begrüßung durch Landrat Stephan Pusch und seinen Hinweis auf die Besonderheiten im Kreis Heinsberg: die Grenzlage, aber zentrale Lage in Europa, die industrie- und bergbaugeprägte Migration im 20. Jahrhundert und den Unterschied zu den Herausforderungen in Großstädten, erläuterte der Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, Dr. Joachim Stamp, die aktuelle und künftige Integrationspoltik des Landes Nordrhein-Westfalen. Dabei hob er hervor, dass Nordrhein-Westfalen historisch ein durch Migration geprägtes Land sei und man bereits früh die Weichen für eine erfolgreiche Integrationsarbeit gestellt habe. Mit der Integrationsstrategie 2030 und der aktuellen im Landtag beschlossenen Neufassung des Teilhabe- und Integrationsgesetzes habe das Land nunmehr die Grundlage für eine Verstetigung der Landesförderung eines kommunalen Integrationsmanagements geschaffen und gelte dabei als Vorbild für andere Bundesländer. Im Anschluss stand er für Fragen zur Verfügung.

Für einen wissenschaftlichen Input konnte der anerkannte Experte im Kontext von Migration und Integration, Prof. Aladin El-Mafalaani, sorgen. In einem informativen und sympathischen Vortrag legte er die aktuellen Forschungsergebnisse dar. Er verglich u. a. erfolgreiche Integration mit einem Tisch, von dem niemand ausgeschlossen werde und alle Menschen ihren Platz zur Teilhabe finden sollen. Ein Bild, das sich als roter Faden durch die gesamten Tagesgespräche zog. Es folgte ein anregendes Podiumsgespräch mit Professor Aladin El-Mafalaani, Landrat Stephan Pusch, Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld als Vertreterin der Kommunen, Freya Lüdecke, Migrationsdienst der Diakonie und Migrationswissenschaftlerin Dr. Asli Topal-Cevahir vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Heinsberg, wobei auch zu Fragen aus den Reihen der Teilnehmenden Stellung bezogen wurde.

Am Nachmittag wurden in verschiedenen Fachforen Fragen der Diversität und der Mehrsprachigkeit, die Themenkomplexe Integration durch Bildung, frühe Bildung, Arbeitsmarktintegration, Interkulturelle Öffnung und kommunales Integrationsmanagement diskutiert. Die zusammengetragenen und im Graphic Recording-Stil illustrierten Ergebnisse konnten anschließend dem Plenum vorgestellt werden.

In den Pausen und nach der Veranstaltung stand ein rege genutzter virtueller Raum zur Verfügung, in dem man sich treffen und „Stehtischgespräche“ führen konnte. Die technische Umsetzung des Berliner Dienstleisters Unusual Thinkers und die Moderatorin Janine Mehner aus Hamburg führten reibungslos und kurzweilig durch den Tag.

Das mit der Durchführung dieser Konferenz erklärte Ziel des Zentrums für kommunale Bildung und Integration, möglichst viele haupt- und ehrenamtlichen Akteure, betroffene Institutionen sowie interessierte Einzelpersonen aus Politik und gesellschaftlichem Engagement regional zusammenzubringen, wurde erfüllt. Es konnten im Verlauf des Tages wichtige Erkenntnisse gewonnen und neue Impulse aufgegriffen werden.

Es bestand Einigkeit darin, dass sich solche Zusammenkünfte zum gegenseitigen Kennenlernen und zum informativen Austausch etablieren sollten.

Eine umfangreiche Dokumentation der Konferenz befindet sich im Internet unter https://www.integrationsportal-kreis-heinsberg.de/kommunales-integrationszentrum-kreis-heinsberg/integrationskonferenz-29-11-21/. Dort stehen auch informative Unterlagen zum Download bereit.

 

2.            Implementierung des Kommunalen Integrationsmanagements (KIM)

Das Konzept zur Umsetzung des Kommunalen Integrationsmanagements im Kreis Heinsberg wurde mit dem Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg im Juli 2021 positiv beschieden (vgl. Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Soziales und Gesundheitsfragen vom 11.08.2021, TOP 3.1). Es startete die interne und externe Personalakquise für die Bausteine 1 und 2.  Ab März 2022 wird der strategische Overhead vollständig sein; das Case Management befindet sich weiter in der Aufbauphase.

Der Kooperations- und Weiterleitungsvertrag mit den Trägern der freien Wohlfahrtpflege (DRK und Diakonie) zur Ausgliederung von zwei Case Management-Stellen wurde final abgestimmt (vgl. Beschluss des Kreistages vom 23.03.2021, TOP 6).

Nach der bisherigen Landesförderung für sechs Case Management-Stellen im Baustein 2 hat das Kommunale Integrationszentrum (KI) den Bescheid über die fachbezogenen Pauschalen gem. § 29 Haushaltsgesetz (HHG 2022) für nunmehr insgesamt zwölf Personalstellen zur Implementierung und Durchführung des rechtskreisübergreifenden, individuellen Case Managements für das Jahr 2022 erhalten. Eine zeitnahe Besetzung aller Stellen wird derzeit als nicht realisierbar eingestuft.

Das Konzept zur kreisweit einheitlichen Handhabung des Case Managements ist fertiggestellt; die konstituierende Sitzung der KIM-Lenkungsguppe unter Vorsitz des Landrates wird für das Frühjahr 2022 anvisiert.

Auch im Baustein 3 findet eine Aufstockung der Personalkostenförderung seitens des Landes statt. Während im Jahr 2021 noch 1,5 Stellen in der Ausländer- und Einbürgerungsbehörde gefördert wurden, erhält der Kreis Heinsberg in diesem Jahr eine Förderung für insgesamt 2,0 Personalstellen.

Der Fachausschuss wird über weitere Meilensteine entsprechend informiert.“