Nachtrag: 25.03.2015

Beschluss: zur Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Umwelt und Verkehr nimmt den Sachstandsbericht zum Einsatz des
MultiBusses vom Betreiber, der WestEnergie und Verkehr GmbH, zur Kenntnis.

 


 

Gemäß Beschluss des Kreistages vom 28.06.2005 berichtet der Betreiber des MultiBusses, die westEnergie und Verkehr GmbH (west), regelmäßig über die Entwicklung des Anrufbussystems im Kreis Heinsberg. In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verkehr am 18.06.2013 hat die west zuletzt zum MultiBus berichtet (TOP 2 der Niederschrift).

 

In der Sitzung berichtet Geschäftsführer Winkens den Mitgliedern des Fachausschusses zum aktuellen Sachstand zum Einsatz des MultiBusses im Kreis Heinsberg. In einer Präsentation, die als Anlage der Niederschrift beigefügt ist, stellt er die Entwicklung der Bedienzeiten und -gebiete, der Fahrgastnachfrage sowie der Betriebsleistung für die Jahre 2004 bis Dezember 2014 in diversen Grafiken dar. Er führt u. a. aus, dass sowohl die Bedienzeiten als auch die Bediengebiete seit 2003 sukzessive erweitert worden sind. So steht der MultiBus seit 2010 werktags in den Abendstunden sowie an den Wochenenden ganztägig bis 22.00 Uhr kreisweit zur Verfügung. Die Zahl der MultiBusfahrgäste, die nach der Ausdehnung auf das gesamte Kreisgebiet stetig angestiegen ist, ist allerdings im vergangenen Jahr leicht auf 114.416 Fahrgäste zurückgegangen. Grund hierfür ist, dass teilweise die Rufbusbedienung aufgrund der Nachfragen wieder durch Linienfahrten ersetzt werden konnte. Zu den Erfolgsfaktoren des MultiBus-Systems gehören nach Angabe von Herrn Winkens u. a. die deutliche Ausdehnung des Angebotes sowohl im Hinblick auf die Bedienzeiten als auch auf das Bediengebiet. Durch umsteigefreie Verbindungen oder die Erhöhung des Sicherheitsempfindens durch sog. Haustürbedienung konnte der MultiBus für die Fahrgäste verbessert werden. Zudem sind hier individuelle Zeitplanung und Fahrzeitverkürzung sowie der AVV-Tarif als Faktoren zu nennen. Nach einer in 2014 durchgeführte Kundenbefragung unter Fahrgästen des MultiBusses lag der Zustimmungswert bei 95 %.

Des Weiteren trägt Geschäftsführer Winkens vor, dass zur weiteren Kostenreduzierung im Rahmen des MultiBuss-Einsatzes geplant sei, zukünftig kleinere Busse (8-Sitzer) einzusetzen. Auch plädiert er dafür, für die umfangreichen Komfortleistungen durch den Betrieb des MultiBusses ein sog. Serviceentgelt einzuführen. Nach seiner Einschätzung wäre auch mit Erhebung dieses  „Zuschlages“ weiterhin mit einem hohen Zustimmungswert der Fahrgäste für den MultiBus zu rechnen.

 

In der sich anschließenden Beratung besteht Einvernehmen, dass das MultiBus-System im ÖPNV des Kreises Heinsberg eine Erfolgsgeschichte darstelle und fortgesetzt werden sollte. Ausschussvorsitzender Jansen sieht gerade für den ländlichen Raum einen großen Bedarf, durch Etablierung geeigneter Systeme im ÖPNV die Flexibilität und Mobilität der Bürger sicherzustellen und bedarfsgerecht weiter zu entwickeln.

Ausschussmitglied Dahlmanns sieht in dem zukünftigen Einsatz kleinerer Fahrzeuge eine geeignete Maßnahme, um Kosten für den Betrieb des MultiBusses einzusparen. Die Einführung eines Serviceentgeltes (Komfortzuschlages) für die Nutzung des MultiBusses bedarf nach seiner Ansicht jedoch einer detaillierten Prüfung und Erörterung.

Ausschussmitglied Strahlen fragt nach, ob das Angebot des MultiBus-Systems auch über das AVV-Gebiet hinaus ausgeweitet werden könne – z. B. in Richtung Mönchengladbach oder Viersen. Herr Winkens führt hierzu aus, dass dieses grundsätzlich möglich sei. Allerdings wären mit den Aufgabenträgern der betreffenden Regionen entsprechende Vereinbarungen zu treffen. Dezernent Nießen ergänzt, dass in diesen Fällen die Genehmigung der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf einzuholen wäre.

Ausschussmitglied Horst führt aus, dass im Falle der Erhebung eines möglichen Komfortzuschlages vor allem soziale Aspekte zu berücksichtigen seien. Ein Komfortzuschlag sei allenfalls für den späten Abend vorstellbar, da die Nutzung des MultiBusses immer noch günstiger als eine entsprechende Taxifahrt wäre.

Ausschussvorsitzender Jansen regt bzgl. Komfortzuschlag an, hierüber in den Fraktionen nochmals eingehend zu beraten.