Die Verwaltung hat den Bauausschuss in den vergangenen Sitzungen über die Entwicklungen der kreiseigenen Förderschulen und möglichen Auswirkungen im Hinblick auf den Raum- und Grundstücksbedarf informiert.  Der Ausschussvorsitzende Peters hat angeregt, in zukünftigen Sitzungen regelmäßig über den weiteren Fortgang zu berichten. Dieser Anregung kommt die Verwaltung nach und Allgemeiner Vertreter Schneider informiert wie folgt:

Floßbachschule in Erkelenz-Gerderath

Der Teilnahmewettbewerb im Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens zur Vergabe von Planungsleistungen für den Neubau einer Förderschule in Gerderath ist zwischenzeitlich geprüft und abgeschlossen.

Im weiteren Vergabeverfahren befinden sich die Planungsleistungen Objektplanung, Technischen Gebäudeausstattung, Statik und Freianlagenplanung derzeit im sog. Verhandlungsverfahren. Im Anschluss an dieses Verhandlungsverfahren ist für die kommende Sitzung des Bauausschusses, die am 09.04.2024 stattfinden soll, die Beschlussfassung über die Vergaben aller Planungsleistungen geplant. Zielsetzung ist dabei, nach den Sommerferien Ende August/ Anfang September 2024 im Rahmen einer weiteren Sitzung des Bauausschusses die Ergebnisse der Leistungsphasen 1 – 3 (Entwurfsplanung und Kostenberechnung) vorzustellen.

Grundsätzlich sehen die Vergaberichtlinien des Kreises vor, dass der Landrat ermächtigt ist, zur Vorbereitung der Projektvorstellung Architekten-/Ingenieurleistungen der Leistungsphasen 1 – 3 (Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung) zu beauftragen, sofern die Baumaßnahme im Haushalt eingeplant ist. Mit Blick auf die Größe des Bauvorhabens der Floßbachschule und der damit verbundenen EU-weiten Ausschreibungen ist der Verwaltung bei dieser Baumaßnahme an einer frühzeitigen Beteiligung der Politik bereits im Vergabeverfahren der Planungsleistungen gelegen.

Zusammenfassung der geschätzten Kosten für den Neubau der Floßbachschule in Erkelenz-Gerderath

 

2022                   Grunderwerb Grundstück einschließlich Verrechnung

Tauschgrundstücke inkl. Nebenkosten                                                            664.163,63 €

 

2023 – Schuljahresbeginn 2026/2027

               

                               Neubau Primarstufe einschließlich Mensa, Forum

und OGS für 90 Schülerinnen und Schüler                                                     7.318.145,69 €

Neubau Sekundarstufe I für 90 Schülerinnen und

Schüler                                                                                                                                             5.638.378,70 €

Neubau Mehrzweckhalle 18 x 28 m einschließlich

Sanitärtrakt und Pausenhoftoiletten                                                                2.506.281,29 €

 

Summe                                                                                                                                                                            16.126.969,31 €             

Die Baukosten sind auf der Basis von 180 Schülerinnen und Schülern gerechnet. Die tatsächlichen Baukosten werden im Rahmen der Vorstellung der Objektplanung genannt werden. Aufgrund der aktuellen und prognostizierten Entwicklung der Schülerzahlen kann derzeit noch keine Aussage zur tatsächlichen Schülerzahl getroffen werden. Auch bei der benachbarten Peter-Jordan-Schule in Hückelhoven sind steigende Schülerzahlen festzustellen und die Stadt Hückelhoven hat bereits signalisiert, dass eine Erweiterung der Schule nicht möglich ist. Dies bedeutet für den Schulträger Kreis Heinsberg, dass zukünftig noch weitere Schülerinnen und Schüler aus dem Stadtgebiet Hückelhoven beschult werden müssen.

 

An der Floßbachschule in Heinsberg-Oberbruch werden in diesem Schuljahr bereits 158 Schüler/innen beschult. Damit sind die räumlichen Kapazitäten ausgereizt. Da auch für das kommende Schuljahr 2024/2025 mit weiteren steigenden Schülerzahlen zu rechnen ist, wird der vorhandene Raum nicht mehr ausreichen. Um eine Beschulung aller Schülerinnen und Schüler sicherzustellen ist eine Übergangslösung erforderlich.

In Abstimmung mit der Schulleitung und dem Vermieter, der Stadt Heinsberg, sind kurzfristig der Rückbau des Physikraumes zu einem Klassenraum und in der 2. Jahreshälfte 2024 die Errichtung eines eingeschossigen temporären Containergebäudes mit 2 Klassenräumen geplant. Der Standort dieses Gebäudes wird noch in Abstimmung mit der Stadt Heinsberg festgelegt. Daher kann derzeit noch keine Aussage zu den Gesamtkosten der beabsichtigten Maßnahmen gemacht werden.

Die Stadt Heinsberg hat zugesichert, das die Floßbachschule am Standort in Oberbruch bis zur Fertigstellung des Neubaus verbleiben kann.

Jakob-Muth-Schule in Gangelt

Die Erweiterung der Jakob-Muth-Schule sieht in Abstimmung mit der Schulleitung die Unterbringung der Primarstufe, OGS und Mensa vor. Des Weiteren ist der Bau einer Mehrzweckhalle einschließlich Sanitärtrakt und Pausenhoftoiletten geplant, da in den vorhandenen Sporthallen der Gemeinde Gangelt keine Kapazitäten für den Schulsport mehr vorhanden sind. Derzeit erstellt die Schulleitung auf der Grundlage der Schulentwicklungsplanung ein Raumprogramm.

Für die Jakob-Muth-Schule in Gangelt wurde durch die Anmietung des Containerbaus bereits eine Interimslösung geschaffen, die es bereits derzeit ermöglicht, die OGS in die Schule zu integrieren, wie es auch die Empfehlungen der Schulentwicklungsplanung vorsehen. Mit Beschluss des Kreistages vom 22.11.2022 (TOP 12) wurde die Verwaltung beauftragt, zur Gesamtrealisierung des Vorhabens den notwendigen Grunderwerb zu tätigen.  Die Verwaltung beabsichtigt, den Grunderwerb des derzeit im Eigentum des Immobilienzweckverbandes Gangelt-Geilenkirchen-Selfkant stehenden Bestandsgebäude der Jakob-Muth-Schule zum Netto-Bilanzwert in voraussichtlicher Höhe von 1,265 Mio. € sowie des benachbarten Grundstücks der Gemeinde Gangelt mit einer Größe von 5.824 m² im Rahmen eines Flächentauschs in diesem Jahr, spätestens bis zum 31.07.2024 zu tätigen. Sofern der Kreis keine adäquate Tauschfläche zur Verfügung stellen kann, erfolgt der Erwerb gegen Kaufpreiszahlung in Höhe von 174.720,00 €.  Die entsprechenden Haushaltsmittel sind für den Haushalt 2024 eingeplant. Der Kauf des notwendigen benachbarten Privatgrundstücks mit einer Größe von 4.236 m² erfolgte bereits im Jahr 2022.

Janusz-Korczak-Schule in Heinsberg

 

Der Kreistag hat der Aufstockung der Janusz-Korczak-Schule in seiner Sitzung am 19.09.2023 (TOP 13) zugestimmt. Im Laufe dieses Frühjahrs erfolgt der Umbau der Parkplätze. Der Grenzwall zum benachbarten Grundstück ist bereits gerodet und soll ebenfalls im Laufe des Frühjahrs abgetragen werden. Beide Flächen werden zukünftig zur Schulhoffläche und während der Bauzeit teilweise für die Baustelleneinrichtung genutzt. In der 27. KW/2024 sind die Baustelleneinrichtung und die notwendigen Gerüstbauarbeiten geplant. Im Anschluss erfolgt in der ersten Woche der Sommerferien der Rückbau der Dachflächen und daran anschließend werden die einzelnen Raummodule aufgesetzt. Bis zum Ende der Sommerferien sollen die baulichen Arbeiten so weit fortgeschritten sein, dass der Schulbetrieb vom weiteren Ausbau nicht wesentlich beeinträchtigt sein sollte. Die Aufstockung wird zum Ende dieses Jahres fertiggestellt sein. Das zukünftige 2. Obergeschoss der Schule mit einer Bruttogrundfläche von 964 m² sieht in Abstimmung mit der Schulleitung neben vier Klassenräumen mit Nebenräumen, einen Multifunktionsraum, sowie 3 Räume für die OGS-Betreuung und 2 Räume für die Schulsozialarbeit vor. WC-Anlagen, Lager-, Putzmittel- und Haustechnikraum sind ebenfalls vorgesehen.

 

In einem weiteren Bauabschnitt, der 2025 ausgeführt werden soll, ist der Neubau einer Mehrzweckhalle in konventioneller Bauweise sowie die Errichtung einer Pausenhoftoilette geplant. Die Mehrzweckhalle in der Größe 18 x 28 m mit Pausenhoftoiletten soll im Foyer einen Veranstaltungsraum und Schüler-Café sowie im 1. OG einen intensivpädagogischen Klassentrakt beinhalten.  Die entsprechenden Planungsleistungen sind in den Haushaltsplanungen für 2024 berücksichtigt. Die Objektplanung erfolgt durch das Amt für Gebäudewirtschaft. Der Bauantrag ist bereits eingereicht. Die Planung und Kostenberechnung werden dem Bauausschuss in der nächsten Sitzung am 09.04.2024 vorgestellt.  Die Mehrzweckhalle und die Pausenhoftoilette sollen im Bereich der heutigen Zufahrt des Mitarbeiterparkplatzes errichtet werden. Der Schulhof wird im Bereich der heutigen Ausfahrt des Parkplatzes ausgebaut. Die Ein- und Ausfahrt des Parkplatzes an der Carl-Severing-Straße sollen im weiteren Verlauf der Straße neu hergestellt werden. Insgesamt werden zukünftig 30 Parkplätze weniger zur Verfügung stehen.

 

 

Rurtal-Schule in Oberbruch

 

Die stetig steigenden Schülerzahlen an der Rurtal-Schule sowie die im Gutachten zur Schulentwicklungsplanung prognostizierte weitere Steigerung der Schülerzahlen bis zum Jahr 2028 auf 328 hat dazu geführt, dass der Kreistag in seiner Sitzung am 20.06.2023 den Beschluss gefasst hat, eine weitere Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung als Schule der Primar- und Sekundarstufe zu errichten.

 

In diesem Schuljahr werden bereits 306 Schüler/innen und Schüler an der Rurtal-Schule beschult. Damit sind die räumlichen Kapazitäten der Schule ausgereizt. Da auch für das kommende Schuljahr 2024/2025 mit weiteren steigenden Schülerzahlen zu rechnen ist, wird der vorhandene Raum nicht mehr ausreichen. Mit Blick auf den zeitnahen Beginn des nächsten Schuljahres ist kurzfristig eine Übergangslösung erforderlich, um eine Beschulung aller Schülerinnen und Schüler sicherzustellen.

 

In Abstimmung mit der Schulleitung ist beabsichtigt, ein eingeschossiges temporäres Schulgebäude mit einer Grundfläche von ca. 405 m² (15 x 27 m) auf dem derzeitigen Gelände des Verkehrsgartens der Schule zu errichten. Dieses Gebäude beinhaltet:

-          4 Klassenräume mit Nebenräumen

-          2 Pflegeräume

Das Amt für Gebäudewirtschaft bereitet derzeit den Bauantrag und das entsprechende Vergabeverfahren zur Anmietung eines temporären Schulgebäudes vor.

Das vorgenannte umfangreiche „Programm“ der baulichen Maßnahmen im Rahmen der Schulentwicklungsplanung der Förderschulen ist bereits weitgehend konkretisiert. Daneben bestehen laut Gutachten weitere Ausbaunotwendigkeiten bei den drei Berufskollegs.

 

Berufskolleg Erkelenz

 

Das Gutachten zur Schulentwicklungsplanung kommt beim Berufskolleg Erkelenz zu dem Schluss, dass diese Schule im Hinblick auf die Schülerzahl deutliche räumliche Defizite aufweist. Das Gutachten weist für die Schule einen Fehlbestand von

 

 

·         14 Klassenräumen,

·         2 Differenzierungsräumen,

·         1 naturwissenschaftlichen Fachraum und

·         4 Büroräumen

aus.

Aufgrund Platzmangels auf dem Schulgrundstück kommt eine Realisierung dieses Raumbedarfs in einem einzigen großen zusätzlichen Gebäude nicht in Betracht. Vielmehr ist angedacht, zunächst einen kleineren Neubau eines zusätzlichen Klassentraktes mit 5 Klassenräumen auf bisher freier Grundstücksfläche Richtung Krefelder Straße oder auf der Parkplatzfläche Gebäude Schulring zu realisieren und perspektivisch in einem weiteren Schritt einen bestehenden Gebäudeteil, der den schlechtesten baulichen und energetischen Zustand dieser Schule aufweist, ebenfalls durch einen kleineren Neubau zu ersetzen.  Der Standort für das Gebäude wäre auf dem Gelände Westpromenade an der Krefelder Straße bzw. auf dem Parkplatz Am Schulring. Diese Vorgehensweise ist zwischen Verwaltung und Schulleitung vorabgestimmt.

Ein derartiger stufenweiser Ausbau des Berufskollegs Erkelenz eröffnet die Möglichkeit, einen Antrag auf Gewährung einer Zuwendung auf Grundlage der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Aus- und Weiterbildungszentren im Rheinischen Revier und Nördlichen Ruhrgebiet vom 21.04.2023 zu stellen. Vollumfänglich zuwendungsfähig nach dieser Richtlinie sind nur getätigte förderfähige Ausgaben, die die Begünstigten bis zum 31.07.2026 bei der Bezirksregierung Düsseldorf durch eine vollständigen Mittelabruf geltend machen.

Die Umsetzung eines einzigen großen Neubaus ist innerhalb der genannten Frist von vorneherein nicht zu realisieren.

Die Umsetzung der kleineren Baumaßnahmen ist aus Sicht des Amtes für Gebäudewirtschaft innerhalb der Fristsetzung umsetzbar und eröffnet die Möglichkeit, zumindest für einen Teilbereich Fördermittel beantragen zu können. Dadurch würde auch eine während der Bauphase vorübergehende Containerlösung, auf die man bei einem größeren Umbau hätte zurückgreifen müssen, obsolet werden.

Aus Sicht des Amtes für Gebäudewirtschaft kann derzeit nur eine sehr grobe Kostenschätzung zzgl. Einrichtungskosten und Herrichten des Baufeldes vorgenommen werden, die nur als Grundlage einer ersten Orientierung dienen kann. Die Kostenschätzung beinhaltet nur Klassenräume, keine Fachräume mit technischen Sonderanforderungen. Für das Jahr 2024 wären Planungskosten in Höhe von 280.000 €, für 2025 Kosten in Höhe von rund 1,4 Mio. € und für 2026 in Höhe von 1,12 Mio. zu berücksichtigen.

Sofern die Förderung wider Erwarten nicht bewilligt werden sollte, werde die Maßnahme regulär im Rahmen der Haushaltsplanung für die nächsten Jahre – 2025 Planung und Ausführung 2026/2027 – aufgenommen werden.

Der Kreistag hat mit Beschluss vom 05.12.2023 die Verwaltung beauftragt, die räumlichen Kapazitäten des Berufskollegs Erkelenz zunächst durch den Neubau eines zusätzlichen Klassentraktes mit 5 Klassenräumen sowie Nebenräumen auf den Schulgrundstück zu erweitern.