Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 15, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschlussvorschlag:

 

Der Kreisausschuss begrüßt den Fortbestand und die Weiterentwicklung vorhandener Maßnahmen zur Erinnerungskultur im Kreis Heinsberg. Um das bestehende Angebot noch bekannter zu machen, sollen die Schulen umfassend über das Konzept und die bestehenden Fördermöglichkeiten informiert werden. Hierzu sollen die vielfältigen Programme und Ausstellungen der in der rheinischen Region ansässigen Bildungswerke zum Thema Nationalsozialismus verstärkt in den Fokus genommen werden, insbesondere die NS-Dokumentation Vogelsang IP gGmbH sowie das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (EL-DE Haus) und die Gedenkstätte Brauweiler.

 


Es wird auf den als Anlage der Sitzung des Kreisausschusses beigefügten Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gem. § 5 GeschO vom 08.04.2024 betr. „Demokratie braucht Bildung – Erinnerungskultur anschaulich vermitteln“ verwiesen.

 

In der Sitzung des Kreisausschusses weist Landrat Pusch darauf hin, dass der Kreis Heinsberg im Bereich der Förderung der Erinnerungskultur bereits vielfältige Maßnahmen unternehme. Die Gesamtausgaben für Gedenkstättenfahrten beliefen sich im Jahr 2023 auf ca. 10.000,00 €. Die besuchten Gedenkstätten seien dabei u. a. Vogelsang, Bergen-Belsen, Ausschwitz, das Anne-Frank-Haus Amsterdam und das EL-DE-Haus Köln. Schulen, die regelmäßig an den Fahrten beteiligt sind, seien u. a. die Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg, die Realschulen Heinsberg und Geilenkirchen, das Berufskolleg Erkelenz, die Gymnasien in Erkelenz und die Hauptschule in Wegberg. Für die Einbindung der Erinnerungskultur in Klassenfahrten würden den Schulen bei unter 35 Teilnehmenden 400,00 €, bei über 35 Teilnehmenden 800,00 € als Zuschuss gewährt.

 

Die antragstellende Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erklärt, dass man sich der bereits bestehenden Maßnahmen bewusst sei, jedoch eine breitere Förderung wünsche. Fahrten bspw. zur Gedenkstätte nach Bergen-Belsen seien weit und damit teurer. Mehr Schüler/innen könne man erreichen, wenn man Besuche der näher gelegenen Gedenkstätten zielgerichteter fördere. Die Gedenkstätten Brauweiler sowie das NS-Dokumentationszentrum Köln (EL-DE-Haus) seien dabei noch nicht bekannt genug.

 

Landrat Pusch erklärt, dass man die bereits bestehenden Angebote an den Schulen noch bekannter machen könne. Gerade die NS-Dokumentation Vogelsang, an der der Kreis auch beteiligt ist, sei nicht weit entfernt und biete gute Ausstellungen.

Auf Nachfrage antwortet Landrat Pusch, dass der bisherige Haushaltsansatz für die politische Bildungsoffensive (25.000,00 € jährlich) ausreichend sei. Sollte dieser nicht auskömmlich sein, soll über eine Erhöhung beraten werden, damit keine Anträge für Besuche von Gedenkstättenfahrten o. Ä. abgelehnt werden müssten.

 

Einvernehmen besteht im Kreisausschuss, dass die Verwaltung über das Zentrum für kommunale Bildung und Integration bei den Maßnahmen zur Erinnerungskultur bereits gut aufgestellt sei. Dennoch könne man das Thema noch weiter verbreiten und hierbei neben Vogelsang die beiden weiteren im Antrag genannten, nahegelegenen Gedenkstätten in den Blick nehmen.

 

Landrat Pusch erklärt, dass man im Ausschuss für Kultur, Partnerschaft und Tourismus ausführlicher über die bisherigen Maßnahmen und Angebote berichten könne.

Anschließend stellt er folgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung.