Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Umwelt und Verkehr nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Siedlungsabfallbilanz im Kreis Heinsberg für das Jahr 2012 zur Kenntnis.

 


Analog zu der in den vergangenen Jahren erläuterten Entwicklung des Abfall- und Wertstoff­aufkommens im Kreis Heinsberg - zuletzt in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 26.06.2012 - wird nunmehr über die Mengenbilanz für das Jahr 2012 berichtet, die in den diesen Erläuterungen beigefügten Tabellen 1 bis 9 dargestellt ist.

 
 


Von 2011 nach 2012 sank die Zahl der meldepflichtigen Einwohner im Kreis Heinsberg von 254.771 auf 254.753. Die Zahl der nicht meldepflichtigen Personen (Streitkräfte) sank von  2.616 auf 1.729. Für die Statistik 2012 wird daher eine Gesamteinwohnerzahl von 256.482 zugrunde gelegt (2011: 257.387).

 

 

Das Gesamtaufkommen an Hausmüll ist im Jahre 2012 leicht gesunken; das Pro-Kopf-Aufkommen verringerte sich um 1,5% auf 137,0 kg/(E*a) [2011: 139,2 kg/(E*a)] (Tabelle 1).

Das Sperrmüllaufkommen im Jahre 2012 hat deutlich zugenommen; hier ist ein Zusammenhang mit der Altholzverwertung aus Sperrmüll offensichtlich, denn in ähnlichem Maße hat diese abgenommen. Beim Sperrmüll stieg das Pro-Kopf-Aufkommen auf 15,5 kg/(E*a) [2011: 13,7 kg/(E*a)] (Tabelle 2).

 
Das Gesamtaufkommen an Haus- und Sperrmüll pro Kopf blieb dennoch auf einem konstant niedrigen Niveau (Tabelle 3).

Die Entwicklung der letzten Jahre (Haus- und Sperrmüll) stellt sich wie folgt dar:

            2006:   156,9 kg/(E*a)                      
            2007:   160,0 kg/(E*a)                      
            2008:   154,3 kg/(E*a)                      
            2009:   156,7 kg/(E*a)                      
            2010:   155,9 kg/(E*a)                      
            2011:   152,9 kg/(E*a)                      
            2012:   152,9 kg/(E*a)                      

 

In Tabelle 8 ist das Aufkommen an Leichtverpackungsmengen (LVP) dargestellt. Seit der flächendeckenden Einführung des Dualen Systems fallen bei der Sortierung nicht verwert­bare Bestandteile aus den gelben Säcken bzw. Tonnen als „Sortierreste“ an. Addiert man diese Sortierreste von 3.108,78 t dem Haus- und Sperrmüllaufkommen hinzu, so ergibt sich ein Gesamtaufkommen von 42.230,08 t = 165 kg/(E*a) in 2012 [2011: 167 kg/(E*a)].

Anzumerken ist, dass die ausgewiesenen Sortierreste neben den Fehlwürfen (Hausmüllanteile) auch die nicht absortierten Verpackungsanteile wie z.B. Kleinteile oder verunreinigte Verpackungen enthalten.

Weiterhin ist die Tatsache bedeutsam, dass in 2012 zehn Systemanbieter für die Verpackungs­entsorgung im Kreisgebiet verantwortlich zeichnen.

 

Daraus ergibt sich folgende anteilige Aufteilung der Sammelmenge:

 

 

2007

2008

2009

2010

2011

2012

Gesamtsammelmenge

9.038,22 t

9.174,60 t

9.293,80 t

9.532,34 t

9.621,30 t

9.762,13 t

Belland Vision GmbH

 

267,21 t

268,37 t

449,17 t

1.459,21 t

1.902,03 t

DSD GmbH

8.486,01 t

5.338,63 t

6.025,79 t

4.884,82 t

4.149,65 t

4.700,09 t

INTERSEROH GmbH

346,27 t

884,76 t

1.097,76 t

1.699,28 t

1.589,52 t

786,81 t

EKO-Punkt GmbH

45,91 t

1.935,82 t

263,16 t

90,55 t

65,38 t

72,02 t

Landbell AG

160,03 t

355,22 t

285,35 t

493,96 t

572,32 t

598,96 t

RKD GmbH & Co.KG

 

 

 

 

 

0,00 t

Redual (Reclay-Group GmbH)

 

390,29 t

576,16 t

817,19 t

826,11 t

779,60 t

Vfw (Reclay-Group GmbH)

 

 

248,29 t

498,37 t

357,07 t

408,86 t

Veolia Dual GmbH

 

 

289,04 t

93,72 t

57,45 t

58,95 t

Zentek GmbH & Co.KG

 

2,67 t

239,88 t

505,29 t

544,59 t

454,82 t

 

Seit der Neuvergabe von LVP-Sammlung und ‑Sortierung ab 2005 an unterschiedliche Firmen ist bis 2008 ein deutlicher Anstieg bei den Verwertungsmengen erkennbar, der bis 2010 wieder abfällt und ab 2011 erneut ansteigt.

Ebenso deutlich gingen in diesem Zeitraum die Sortierresteanteile zurück, die ab 2008 wieder angestiegen sind und ab 2011 wiederum abnehmen.

Für 2012 ergeben sich folgende Werte:

-     Sammlung    38,1 kg/(E*a) in 2012 [2011:  37,4 kg/(E*a)] [+   1,8%]

-     Verwertung  25,9 kg/(E*a) in 2012 [2011:  23,4 kg/(E*a)] [+ 10,6%]

-     Sortierreste   12,1 kg/(E*a) in 2012 [2011:  13,9 kg/(E*a)] [ 13,0%]

 

Die Vielzahl der Systemanbieter bringt erwartungsgemäß eine Konkurrenzsituation bei den Lizenzierungen, macht aber andererseits die Verpackungssammlung und -sortierung zunehmend unübersichtlicher.

In 2007, 2008 und 2009 waren von den Systembetreibern für die Datenerhebung nur in geringem Umfang Informationen zu bekommen. Nachdem für 2010 bereits von sechs und für 2011 von sieben der neun Systembetreibern Auskünfte zur Datenerhebungen zu bekommen waren, sind es mittlerweile sieben von zehn Systembetreibern, die zur Datenerhebung beitragen. Daher sind die hier vorgestellten Zahlen zwar deutlich abgesicherter als in den Vorjahren, aber beruhen dennoch teilweise auf Hochrechnungen und realitätsnahen Schätzungen.

 

In der Tabelle 4 ist Altholz aus separater Sammlung dargestellt. Diese Wertstofffraktion wird bereits seit 2003 in allen Städten und Gemeinden in nennenswerten Mengen, in 2012 = 25,4 kg/(E*a) [2011: 27,7 kg/(E*a)], gesammelt. Der deutliche Mengenrückgang korrespondiert mit einer ebenso deutlichen Steigerung im Sperrmüllaufkommen.

Der Grün- und Bioabfallbereich (Tabelle 5) wurde zusammengefasst dargestellt. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass die Sammelmenge weiterhin auf einem relativ stabilen, hohen Niveau, in 2012 = 129,6 kg/(E*a) [2011: 131,0 kg/(E*a)], gehalten werden konnte.

 

Die Darstellung der Wertstofferfassung wurde für das Berichtsjahr 2012 leicht umgestellt; aus den bisher unter „Sonstiges“ zusammengefassten Mengen wurden die Bauabfälle zur Verwertung abgezogen und separat dargestellt  (Tabelle 9).

Die sehr hohen Mengen bei der Wertstofferfassung sind überwiegend auf Initiativen bei den Städten und Gemeinden zurückzuführen. Besonders zu nennen sind hier Altmetall, Altholz und „Sonstiges“. Es konnten in Tabelle 9 für das Jahr 2012 insgesamt 4.992,10 t [2011:  4.896,38 t] ausgewiesen werden, die sich folgendermaßen zusammensetzen:

 

 

                           1.196,77 t     Sperrmüll und Straßenpapierkörbe

                                24,00 t     schadstoffhaltige Verpackungen

      589,13 t     Senkkästen und Kanalisation

   1.025,36 t     Straßenkehricht

   1.980,61 t     gemischte Siedlungsabfälle

          7,33 t     Kunststoffabfälle

      141,31 t     Altkleidern

        27,59 t     Altreifen

 

In der Darstellung des gesamten Abfall- und Wertstoffaufkommens wurde der Bodenaushub aus Privathaushalten zur Verwertung neu aufgenommen.

Die Mitbenutzungsverträge werden in Tabelle 9 überwiegend bei den Bauabfällen zur Verwertung erfasst.

Einzelheiten zum Wertstoffaufkommen sind den Tabellen 4 bis 8 zu entnehmen.

 

Das gesamte Abfall- und Wertstoffaufkommen stellt sich folgendermaßen dar:

 

            2008:  140.655 t

            2009:  140.807 t

            2010:  144.697 t

            2011:  141.961 t

            2012:  143.848 t

 

Von 2009 nach 2010 zeigen sich in Einzelfraktionen deutliche Veränderungen, die im Gesamtergebnis eine Mengensteigerung erkennen lassen:

Die deutliche Zunahme bei den Kleinanlieferungen kennzeichnet die gute Akzeptanz der veränderten Anlieferbedingungen (Sperrmüll auf Karte, Pauschalmengen bis 2 m³). Eine deutliche Steigerung der Verwertungsmengen, insbesondere bei Bauabfällen, führt im Ergebnis zu einer Steigerung der Gesamtmenge.

 

Von 2010 nach 2011 zeigt sich insgesamt ein Mengenrückgang:

Eine deutliche Abnahme bei der kommunalen Sperrmüllsammlung steht hier einem höheren Aufkommen bei den Kleinanlieferungen und dem Altholzaufkommen gegenüber. Eine Mengen­steigerung bei den LVP-Sortierresten führt allerdings nicht zu einer erkennbaren Steigerung der Abfälle zur Beseitigung; hingegen führt der deutliche Mengenrückgang bei den Bauabfällen im Ergebnis zu einer deutlichen Minderung der Gesamtmenge.

 

Von 2011 nach 2012 zeigt sich insgesamt eine Mengensteigerung:

Ein deutlicher Rückgang in der Hausmüllsammlung, eine Mengensteigerung im Sperrmüll und ein Rückgang bei den LVP-Sortierresten führen zu einer Mengenminderung bei der häuslichen Sammlung.

Weitere Mengenminderungen bei Grün-/Garten-/Bioabfälle, Pa­pier/Pappe/Kartonagen sowie deutlich beim Altholz, dessen Mengenentwicklung sich genau gegenläufig zu Sperrmüll verhält, führen zu einer Minderung bei den Abfällen zur Verwertung. Die Mengensteigerung bei den Bauabfällen zur Verwertung hingegen überprägt die Mengenrückgänge und führt insgesamt zu einer Mengensteigerung.

 

Insgesamt konnten rd. 42.500 t [2011: 42.800 t] ohne weitere Vorbehandlung direkt zur MVA Weisweiler transportiert werden. Eine Vorbehandlung für größere Teile, wie z.B. Polstermöbel, Matratzen, o.ä. war in 2012 nicht erforderlich.

Wichtig ist auch, dass für rd. 524 t [2010: 477 t] Abfälle, die nur für eine Deponierung in Frage kommen, wie z.B. asbesthaltige Baustoffe, Dämmmaterialien und Gipskartonabfälle, Fremd­deponien bedient werden mussten.

 

Nähere Einzelheiten hierzu sind der Tabelle 9 zu entnehmen.