TOP 9:         Anfragen (öffentliche Sitzung)

 

 

9.1:        Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die GRÜNEN gem. § 12 GeschO betr. "Raumnot in der Rurtalschule"

 

Mit Schreiben vom 31. Mai 2016 bittet die Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN um

Beantwortung ihrer Anfrage bezüglich der Raumnot in der Rurtalschule gemäß § 12 GeschO:

 

  1. Welche Schülerzahlen prognostiziert der Schulträger für die Rurtalschule in den nächsten Jahren?
  2. Wird sich die Tendenz fortsetzen oder ist mit einem Rückgang zu rechnen? Wenn ja, wann?

 

Wie bekannt, wurde im März 2013 die Projektgruppe Bildung und Region, Bonn, mit der Erstellung eines Gutachtens zur Entwicklung der Landschaft der Förderschulen im Kreis Heinsberg beauftragt. Für die Rurtal-Schule hat der Gutachter für das laufende Schuljahr 212 Schülerinnen und Schüler prognostiziert. In diesem Schuljahr werden allerdings an der Rurtal-Schule derzeit 270 Schülerinnen und Schüler beschult. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass der Gutachter ausdrücklich angemerkt hat, dass generell in Abhängigkeit von weiteren Entwicklungen, insbesondere im Bereich des Ausbaus von inklusiver Beschulung, die Schülerzahlen in den Schulen mit den Förderschwerpunkten geistige und sozial-emotionale Entwicklung gleich hoch bleiben oder gar steigen könnten. Eine Übersicht mit den vom Gutachter prognostizierten Schülerzahlen differenziert nach den einzelnen Schuljahren des Betrachtungszeitraumes im Vergleich zu den tatsächlichen bzw. von der Schulleitung, der Unteren Schulaufsicht und dem Schulträger eingeschätzten künftigen Schülerzahlen wird der Niederschrift beigefügt.

 

Aus Sicht der Schulleitung, der sich die Untere Schulaufsicht und mein Amt für Bildung und Kultur anschließen, wird eine noch weiter ansteigende Schülerzahlentwicklung für die nächsten Schuljahre erwartet. Nach dieser Einschätzung wird im Schuljahr 2019/2020 ein Höchstwert mit 286 Schülerinnen und Schülern angenommen. Erst ab dem Schuljahr 2020/2021 wird mit einem leichten Rückgang der Schülerzahlen gerechnet.

 

Eine realistische Einschätzung ist äußerst schwierig, da die Eltern grundsätzlich ein Wahl­recht haben zwischen einer Regelschule und einer Förderschule. Dieses freie Wahlverhalten der Eltern ist wie andere Faktoren (z. B. Zu-/Wegzüge, Flüchtlingskinder, Ansiedlung von Wohneinrichtungen für Kinder mit Behinderungen …) nicht vorhersehbar und sicherlich auch von dem weiteren Ausbau sowie der Qualität der Inklusionsbedingungen abhängig.

 

 

  1. Wie viele Räume werden inzwischen als Klassenräume genutzt, die ursprünglich nicht dafür vorgesehen war?

 

Nach Auskunft der Schulleitung fehlen derzeit 7 Standard-Klassenräume, das heißt, Klassenräume mit einem kombinierten Nebenraum. Um die benötigten Klassen bilden zu können, wurden im Laufe der letzten Jahre überwiegend als Differenzierungsräume vorgesehene Räumlichkeiten zu Klassenräumen umfunktioniert. Diese Klassenräume verfügen jedoch nicht über die zuvor beschriebene Kombination mit einem entsprechenden Nebenraum und sind daher nur für eine Übergangszeit geeignet.

 

 

  1. Welche Zusatzangebote für Schüler/innen fallen weg, weil dafür Räume fehlen?

 

Bedingt durch die von der Schulleitung vorgenommenen Umnutzungen fehlen derzeit die ehemals vorhandenen Differenzierungsräume. Notwendige Differenzierungsmaßnahmen müssen somit in anderen weniger geeigneten Räumen mit originär anderen Zweck-bestimmungen durchgeführt werden.

 

 

  1. Welche Maßnahmen wird der Schulträger ergreifen, um die Raumnot kurzfristig als auch langfristig zu beheben?

 

Vor einigen Wochen ist die Schulleitung mit dem Schulträger in Kontakt getreten, um die Raumsituation zu erörtern und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Anlässlich eines Ortstermins wurde zwischen Schulträger und Schulleitung vereinbart, auch mit Blick auf die künftigen Entwicklungen, geeignete Möglichkeiten zur Deckung der notwendigen Raumkapazitäten gemeinsam zu erarbeiten. Über das Ergebnis der Überlegungen werden die politischen Gremien zu gegebener Zeit entsprechend informiert und ggfs. werden erarbeitete Lösungsvorschläge zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.