Nachtrag: 23.06.2016

Abstimmung: Ja: 15, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Umwelt und Verkehr nimmt den Bericht der WestVerkehr GmbH zum Aufbau von Mobilstationen im Kreis Heinsberg zur Kenntnis.

 


 

Multimodale Verknüpfungspunkte, auch „Mobilitätsstationen“ oder kurz „Mobilstationen“ genannt, stellen einen wertvollen Baustein für ein nachhaltiges, vernetztes Mobilitätssystem in Stadt und Land dar. Hier werden verschiedene Angebote - von Bus und Bahn über Fahrrad, Fußgänger, Carsharing, Fahrradverleihsysteme bis hin zu Mitfahrautos und weiteren Service-Angeboten - nutzerfreundlich an einem Ort zusammengefasst, um eine optimale Verknüpfung der Verkehrsträger zu gewährleisten.

 

In der Ausschusssitzung berichtet der Geschäftsführer Winkens den Mitgliedern des Fachausschusses über die Möglichkeiten eines Netzes von Mobilitätsstationen im Kreis Heinsberg. In seinem Vortrag (Teil 2.2 der als Anlage beigefügten Präsentation) stellt er insbesondere die Vorteile von Mobilstationen für den Aufgabenträger und die Verkehrsunternehmen dar; zu nennen sind hier u. a. die grundsätzliche Förderung der Nahmobilität und Stärkung einer neuen Mobilitätskultur durch Nutzung unterschiedlicher Verkehrsträger (multimodale Mobilität), Entlastung des ruhenden Verkehrs sowie Ausweitung des Angebotes für eine finanzierbare Mobilität. Als Referenzmodell stellt Geschäftsführer Winkens das System der Mobilstationen im Stadtgebiet Offenburg vor („Offenburg e-mobilisiert – individuell, nachhaltig bedarfsgerecht“). Er trägt vor, dass der Aufbau der Mobilstationen modular sein sollte; d. h. flexibel anpassbar an die jeweils benötigten und vorgehaltenen Mobilitätsangebote. Eine Verknüpfung der Angebote unter dem Aspekt der E-Mobilität (Ladepunkte für E-Fahrzeuge und Pedelecs) sollten bei der Konzeption und der Standortbestimmung grundsätzlich mit berücksichtigt werden.

Für den Kreis Heinsberg hat die WestVerkehr GmbH als Partner des Kreises Heinsberg im ÖPNV in einem ersten Schritt Mobilstationen im direkten Umfeld der Bahnhöfe von Erkelenz, Heinsberg und Geilenkirchen vorgesehen. Der direkte Zugang zu ÖPNV/SPNV ist dort vorhanden und die Standorte weisen jeweils Aufenthaltsmöglichkeiten für den Nutzenden und Kioskbesucher auf. Angedacht ist weiterhin das Angebot für Carsharing. Dieses Angebot ist heute schon in Heinsberg und in Geilenkirchen in Kooperation mit einem Carsharing-Anbieter nutzbar. An den v. g. Mobilstationen sind des Weiteren Einstellmöglichkeiten für Fahrräder vorhanden bzw. geplant und der Aufbau eines Fahrradverleihsystems mit jeweils fünf Ausleihstellen/Stadt.

 

Für den Aufbau von Mobilstationen im Kreisgebiet wurden seitens der WestVerkehr GmbH beim Nahverkehr Rheinland (NVR) im Rahmen der ÖPNV-/SPNV-Investitionsprogramms 2016-2019 Finanzmittel gemäß § 12 ÖPNVG NVR beantragt. Ob und in welcher Höhe eine Förderung zum Aufbau von Mobilstationen im Kreis Heinsberg bewilligt wird, ist noch nicht bekannt.