Sitzung: 11.09.2013 Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Generationenfragen
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 0163/2013
Zu
1:
Für
pflegende Angehörige werden Gesprächsgruppen sowohl über das Freiwilligen- und
Selbsthilfezentrum als auch über die Caritas vorgehalten. Für Pflegebedürftige
gibt es kreisweit Hilfs- und Entlastungsangebote in den niedrigschwelligen
Angebotsstrukturen wie Erzählcafés, Tagespflegeangebote, Nachmittagsbetreuung
durch stationäre Pflegeeinrichtungen und auch das Krankenhaus Erkelenz. Darüber
hinaus halten die trägerunabhängige Beratungsstelle des Kreises sowie der
gemeinsame Pflegestützpunkt der AOK Rheinland und des Kreises ständig die
vorhandenen Hilfs- und Entlastungsangebote als Beratung zur Verfügung. Darüber hinaus
unterhalten die Wohlfahrtsorganisationen Pflegetelefone (z. b. Pflegetelefon
der Caritas, Pflegetelefon Kuijpers/ AWO, das Demenz-Service-Zentrum sowie die
Alzheimer Gesellschaft Kreis Heinsberg e. V.; Angehörigengruppen sind einzelnen
Institutionen zugeordnet, z. B. Gangelter Einrichtungen, Caritas, stationären
Pflegeeinrichtungen.
Zu
2:
Die
Pflegekassen halten die vorhandenen Angebotsstrukturen für die
Pflegegeldbezieher und deren Angehörige durch Informationsschreiben bereit.
Darüber hinaus bestehen über das Internet, den Psychosozialen Führer sowie das
Pflegeportal des Kreises Informationsmöglichkeiten. Als Erweiterung des
Psychosozialen Führers ist aufgrund der aktuellen Diskussionslage vorgesehen,
eine Erweiterung des Verzeichnisses um den Themenbereich Gewalt in der Pflege
einzuarbeiten. Bislang sind die Angebotsstrukturen unter anderen Themen
zusammengefasst, hier insbesondere Kapitel 10.2.7 des Psychosozialen Führers.
Dieser ist für alle Bürgerinnen und Bürger über das Internet frei zugänglich.
Druckexemplare können bedarfsweise gegen Entgelt angefordert werden. Alle
Institutionen des Gesundheitswesens verfügen darüber hinaus über
Druckversionen.
Zu
3:
Im
Aufgabenfeld der Arbeitsgruppe Gerontopsychiatrie der Gesundheitskonferenz ist
das Themenfeld „Prävention häuslicher Gewalt in der Pflege“ verortet. Seit
mehreren Jahren wird dieses Thema dort bearbeitet. Mehrfache Veranstaltungen
dazu haben stattgefunden. Beispielhaft genannt seien:
Am
05.11.2002: Tabuthemen in der Pflege
09.11.2005:
Umgang mit Patienten/innen nach Gewalterfahrung in der Medizin
30.04.2013:
Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz
Zu
4:
Die
Mitglieder der Arbeitsgruppe Gerontopsychiatrie, die sich aus Institutionen des
Gesundheitswesens und Bürgern zusammensetzt. Darüber hinaus erfolgt ein
ständiger Austausch mit der Mitarbeiterin des Demenz-Service-Zentrums, die
ebenfalls Mitglied in dieser Arbeitsgruppe ist, um eine Verbindung mit den
Landesinitiativen zu ermöglichen. Für die Sensibilisierung der in der Pflege arbeitenden
und der Bürger sind die oben genannten Veranstaltungen in den letzten Jahren
durchgeführt worden.
Im
Hinblick auf eingehende Beschwerden beim Gesundheitsamt muss darauf hingewiesen
werden, dass Beschwerden aus dem stationären Bereich praktisch nicht
festzustellen sind, es werden Beschwerden über ambulante Gewalterfahrungen dem
Gesundheitsamt mitgeteilt, insbesondere bei Überforderung der Pflegenden,
Überforderung von Familienstrukturen und Überforderung von Pflegebedürftigen.
Hier werden im Einzelfall mit den Mitarbeitern aus dem Pflegestützpunkt und
ggf. den Pflegekassen Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.
Im
Rahmen der Öffentlichkeitsveranstaltungen (Tag des Schlaganfalls,
Alzheimertage) werden diese Themen bearbeitet und eine Sensibilisierung fortlaufend
durchgeführt. Festzustellen ist, dass alle relevanten Berufsgruppen und Akteure
im Netzwerk zu den verschiedenen Themen zusammen arbeiten.
Zu
5:
Ab
September 2013 wird das Gesundheitsamt in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen in
den stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten eine
wissenschaftliche Untersuchung zum Thema Gewaltprävention durchführen.
Die
Finanzierung dieser Weiterbildungs- und Fortbildungsangebote erfolgt über
Mittel der Gesundheitskonferenz des Kreises Heinsberg. Die Angebotsstrukturen
der ambulanten Pflegedienste und der Wohlfahrtsverbände sowie der stationären
Pflegeeinrichtungen und der Hermann-Josef-Stiftung Erkelenz erfolgen über
jeweilige Eigenmittel der Träger. Eine zusätzliche Schaffung von Ausgabenposten
wird derzeit aus Sicht des Gesundheitsamtes als nicht erforderlich angesehen.
Abschließend
wird besonders hingewiesen auf die in Kooperation mit der
Alzheimer-Gesellschaft Kreis Heinsberg e. V. am 15.10.2013 stattfindende Veranstaltung zum Umgang mit Gewalt und Misshandlung alter
Menschen in der häuslichen und stationären Pflege. Die Veranstaltung findet im
großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung ab 15.00 Uhr statt. Referent ist Herr
Prof. Rolf Dieter Hirsch, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie,
Psychotherapie, Geriatrie Zu dieser interessanten Veranstaltung lade ich Sie
herzlich ein.