Beschluss: zur Kenntnis genommen

Zu 1:

Für pflegende Angehörige werden Gesprächsgruppen sowohl über das Freiwilligen- und Selbsthilfezentrum als auch über die Caritas vorgehalten. Für Pflegebedürftige gibt es kreisweit Hilfs- und Entlastungsangebote in den niedrigschwelligen Angebotsstrukturen wie Erzählcafés, Tagespflegeangebote, Nachmittagsbetreuung durch stationäre Pflegeeinrichtungen und auch das Krankenhaus Erkelenz. Darüber hinaus halten die trägerunabhängige Beratungsstelle des Kreises sowie der gemeinsame Pflegestützpunkt der AOK Rheinland und des Kreises ständig die vorhandenen Hilfs- und Entlastungsangebote als Beratung zur Verfügung. Darüber hinaus unterhalten die Wohlfahrtsorganisationen Pflegetelefone (z. b. Pflegetelefon der Caritas, Pflegetelefon Kuijpers/ AWO, das Demenz-Service-Zentrum sowie die Alzheimer Gesellschaft Kreis Heinsberg e. V.; Angehörigengruppen sind einzelnen Institutionen zugeordnet, z. B. Gangelter Einrichtungen, Caritas, stationären Pflegeeinrichtungen.

 

 

Zu 2:

Die Pflegekassen halten die vorhandenen Angebotsstrukturen für die Pflegegeldbezieher und deren Angehörige durch Informationsschreiben bereit. Darüber hinaus bestehen über das Internet, den Psychosozialen Führer sowie das Pflegeportal des Kreises Informationsmöglichkeiten. Als Erweiterung des Psychosozialen Führers ist aufgrund der aktuellen Diskussionslage vorgesehen, eine Erweiterung des Verzeichnisses um den Themenbereich Gewalt in der Pflege einzuarbeiten. Bislang sind die Angebotsstrukturen unter anderen Themen zusammengefasst, hier insbesondere Kapitel 10.2.7 des Psychosozialen Führers. Dieser ist für alle Bürgerinnen und Bürger über das Internet frei zugänglich. Druckexemplare können bedarfsweise gegen Entgelt angefordert werden. Alle Institutionen des Gesundheitswesens verfügen darüber hinaus über Druckversionen.

 

Zu 3:

Im Aufgabenfeld der Arbeitsgruppe Gerontopsychiatrie der Gesundheitskonferenz ist das Themenfeld „Prävention häuslicher Gewalt in der Pflege“ verortet. Seit mehreren Jahren wird dieses Thema dort bearbeitet. Mehrfache Veranstaltungen dazu haben stattgefunden. Beispielhaft genannt seien:

Am 05.11.2002: Tabuthemen in der Pflege

09.11.2005: Umgang mit Patienten/innen nach Gewalterfahrung in der Medizin

30.04.2013: Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz

 

 

Zu 4:

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Gerontopsychiatrie, die sich aus Institutionen des Gesundheitswesens und Bürgern zusammensetzt. Darüber hinaus erfolgt ein ständiger Austausch mit der Mitarbeiterin des Demenz-Service-Zentrums, die ebenfalls Mitglied in dieser Arbeitsgruppe ist, um eine Verbindung mit den Landesinitiativen zu ermöglichen. Für die Sensibilisierung der in der Pflege arbeitenden und der Bürger sind die oben genannten Veranstaltungen in den letzten Jahren durchgeführt worden.

Im Hinblick auf eingehende Beschwerden beim Gesundheitsamt muss darauf hingewiesen werden, dass Beschwerden aus dem stationären Bereich praktisch nicht festzustellen sind, es werden Beschwerden über ambulante Gewalterfahrungen dem Gesundheitsamt mitgeteilt, insbesondere bei Überforderung der Pflegenden, Überforderung von Familienstrukturen und Überforderung von Pflegebedürftigen. Hier werden im Einzelfall mit den Mitarbeitern aus dem Pflegestützpunkt und ggf. den Pflegekassen Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsveranstaltungen (Tag des Schlaganfalls, Alzheimertage) werden diese Themen bearbeitet und eine Sensibilisierung fortlaufend durchgeführt. Festzustellen ist, dass alle relevanten Berufsgruppen und Akteure im Netzwerk zu den verschiedenen Themen zusammen arbeiten.

 

Zu 5:

Ab September 2013 wird das Gesundheitsamt in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen in den stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten eine wissenschaftliche Untersuchung zum Thema Gewaltprävention durchführen.

Die Finanzierung dieser Weiterbildungs- und Fortbildungsangebote erfolgt über Mittel der Gesundheitskonferenz des Kreises Heinsberg. Die Angebotsstrukturen der ambulanten Pflegedienste und der Wohlfahrtsverbände sowie der stationären Pflegeeinrichtungen und der Hermann-Josef-Stiftung Erkelenz erfolgen über jeweilige Eigenmittel der Träger. Eine zusätzliche Schaffung von Ausgabenposten wird derzeit aus Sicht des Gesundheitsamtes als nicht erforderlich angesehen.

 

 

Abschließend wird besonders hingewiesen auf die in Kooperation mit der Alzheimer-Gesellschaft Kreis Heinsberg e. V. am 15.10.2013  stattfindende Veranstaltung  zum Umgang mit Gewalt und Misshandlung alter Menschen in der häuslichen und stationären Pflege. Die Veranstaltung findet im großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung ab 15.00 Uhr statt. Referent ist Herr Prof. Rolf Dieter Hirsch, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie, Geriatrie Zu dieser interessanten Veranstaltung lade ich Sie herzlich ein.