Landrat Pusch führt in der Sitzung des Kreistages aus:

 

Frage: Ist ein Anstieg auch im Kreis Heinsberg zu beobachten und wenn ja, wie hoch ist der Anstieg?

 

Für die Beantwortung der Frage wird die gleitende Jahressumme der Sanktionen und nicht nur der Zeitraum Januar bis April 2017 herangezogen, um eine Verzerrung der Auswertung durch einzelne Monatswerte zu vermeiden.

 

Danach wurden im Zeitraum Mai 2016 bis April 2017 insgesamt 3.298 festgestellte Sanktionen für das Jobcenter Kreis Heinsberg registriert. Im Vergleich zum Vorjahresberichtsjahr ist die Zahl der Sanktionen im Kreis um 198 gestiegen (VJ-Wert: 3.100).

 

Allerdings reduzierte sich der Anteil der unter 25-jährigen von allen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit mindestens einer Sanktion. Lag der Anteil im 2016 noch bei rund 30%, verringerte er sich 2017 auf circa ein Viertel.

 

Insofern ist die in der Anfrage getroffene Aussage, Sanktionen würden sich mehrheitlich gegen Jugendliche richten, nicht zutreffend.

 

In diesem Zusammenhang wird seitens des Jobcenters unterstrichen, dass es nicht eine möglichst hohe Sanktionsquote anstrebt. Vielmehr hat das Jobcenter ein besonderes Interesse daran, gemeinsam mit den Kunden als auch mit den Jugendlichen in der Grundsicherung geeignete Fördermaßnahmen zu erarbeiten sowie bei einer Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen. Dazu werden die Kunden regelmäßig zu Gesprächen eingeladen. Ebenso wird die Mitwirkung der Kunden erwartet.    

 
Erst wenn ohne Angabe von Gründen nicht auf Meldeaufforderungen reagiert bzw. der Mitwirkungspflicht nicht nachgekommen wird, wird ein reguläres Sanktionsverfahren angestoßen.“