Sitzung: 28.09.2017 Kreistag
Vorlage: 0230/2017
Landrat Pusch führt in der Sitzung des Kreistages aus:
„Frage: Ist ein Anstieg auch im Kreis Heinsberg zu beobachten und wenn
ja, wie hoch ist der Anstieg?
Für die
Beantwortung der Frage wird die gleitende Jahressumme der Sanktionen und nicht
nur der Zeitraum Januar bis April 2017 herangezogen, um eine Verzerrung der
Auswertung durch einzelne Monatswerte zu vermeiden.
Danach
wurden im Zeitraum Mai 2016 bis April 2017 insgesamt 3.298 festgestellte
Sanktionen für das Jobcenter Kreis Heinsberg registriert. Im Vergleich zum
Vorjahresberichtsjahr ist die Zahl der Sanktionen im Kreis um 198 gestiegen
(VJ-Wert: 3.100).
Allerdings
reduzierte sich der Anteil der unter 25-jährigen von allen erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten mit mindestens einer Sanktion. Lag der Anteil im 2016
noch bei rund 30%, verringerte er sich 2017 auf circa ein Viertel.
Insofern
ist die in der Anfrage getroffene Aussage, Sanktionen würden sich mehrheitlich
gegen Jugendliche richten, nicht zutreffend.
In
diesem Zusammenhang wird seitens des Jobcenters unterstrichen, dass es nicht
eine möglichst hohe Sanktionsquote anstrebt. Vielmehr hat das Jobcenter ein
besonderes Interesse daran, gemeinsam mit den Kunden als auch mit den
Jugendlichen in der Grundsicherung geeignete Fördermaßnahmen zu erarbeiten
sowie bei einer Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen. Dazu
werden die Kunden regelmäßig zu Gesprächen eingeladen. Ebenso wird die
Mitwirkung der Kunden erwartet.
Erst wenn ohne Angabe von Gründen nicht auf Meldeaufforderungen reagiert bzw.
der Mitwirkungspflicht nicht nachgekommen wird, wird ein reguläres
Sanktionsverfahren angestoßen.“