Beschluss: mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung: Ja: 4, Nein: 11, Enthaltungen: 0

Beschlussvorschlag:

Der Kreis Heinsberg nimmt an dem Projekt Fairtrade-Kommune teil. Hierzu wird die Verwaltung beauftragt, eine Steuerungsgruppe mit Vertreter/innen aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu bilden, um die notwendigen Voraussetzungen für eine Zertifizierung des Kreises Heinsberg als „Fairtrade-Kreis“ zu schaffen und zu erarbeiten.

 

Die Verwaltung wird, wie bisher, ausschließlich Fairtrade-Kaffee ausschenken sowie ein weiteres Produkt (Fairtrade Tee, Fairtrade Zucker, Fairtrade Kakao, Fairtrade Orangensaft) aus fairem Handel verwenden.


Im Kreis der Fraktionsvorsitzenden wurde eine Zertifizierung des Kreises Heinsberg als Fair-Trade Kommune initiativ thematisiert. Nach verschiedenen fraktionsübergreifenden Besprechungen wurde die Verwaltung gebeten, die Voraussetzungen einer Zertifizierung zu prüfen und einen entsprechenden Beschlussvorschlag zu erarbeiten.

 

Fairer Handel ist Entwicklungszusammenarbeit und Förderung des Gemeinwesens vor Ort. Kreise, Städte und Gemeinden können die Ziele des fairen Handels unterstützen, indem sie fair gehandelte Produkte einkaufen und auf Güter verzichten, die durch Kinderarbeit oder unter Verletzung sozialer Mindeststandards hergestellt werden.

 

Voraussetzung einer erfolgreichen Zertifizierung ist die Erfüllung von fünf Kriterien. Hierzu ist zunächst ein entsprechender Ratsbeschluss erforderlich, diese Voraussetzung wird mit dem vorgesehenen Kreistagsbeschluss erfüllt. Anschließend ist eine Steuerungsgruppe einzurichten, die die Aktivitäten vor Ort koordiniert und aus Vertretern von Politik, Verwaltung, Einzelhandel und Zivilgesellschaft besteht. Beim Kriterium „Fairtrade-Produkte“ ist die Einführung von Fairtrade-Produkten in Gastronomie und Handel vorgesehen. Wichtig ist, dass den Bürgerinnen und Bürgern fair gehandelte Produkte flächendeckend angeboten werden können. Im Bereich des Handels ist im Kreis Heinsberg bereits ein großes Angebot an entsprechenden Handelspartnern vorhanden. Beim Kriterium „Zivilgesellschaft“ sind Schulen oder Vereine in entsprechende Fairtrade-Kampagnen einzubinden. Mit dem Kriterium einer entsprechende Öffentlichkeitsarbeit werden die Voraussetzungen der Zertifizierung abgeschlossen, hierfür sind mindestens 4 Presseartikel im Jahr zur Thematisierung der Kampagne erforderlich.

 

In der Sitzung des Kreisausschusses werden Vor- und Nachteile der Zertifizierung des Kreises Heinsberg als Fairtrade-Kommune ausführlich diskutiert. Eine Zertifizierung wird mehrheitlich abgelehnt.

 

Im Ergebnis sind sich Politik und Verwaltung jedoch darüber einig, dass der Gedanke des Fairen Handels in die Bevölkerung getragen werden soll. Dies soll in Form der Unterstützung von regionalen Einrichtungen des Kreises Heinsberg realisiert werden. Über die Formulierung eines geeigneten Beschlussvorschlages gibt es noch Beratungsbedarf.