Sitzung: 21.11.2019 Ausschuss für Umwelt, Klima, Verkehr und Strukturwandel
Beschluss: keine Beschlussfassung
Vorlage: 0214/2019
Mit
Schreiben vom 07.11.2019 an den Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt, Klima,
Verkehr und Strukturwandel, Herrn Franz-Michael Jansen, bittet die
SPD-Kreistagsfraktion um Beantwortung von diversen Fragen zur Netzabdeckung
beim ÖPNV. Die Anfrage der SPD-Kreistagsfraktion vom 07.11.2019 war der
Einladung zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima, Verkehr und
Strukturwandel in der Anlage beigefügt.
Die
Anfrage wird von der Verwaltung wie folgt beantwortet:
Frage
1: Welche Bereiche im Kreis
Heinsberg erfüllen derzeit nicht die formulierten Standards bei der Erreichbarkeit
der Haltestellen des ÖPNV? Wir bitten um
eine
Benennung der entsprechenden Gebiete.
Antwort: Der Nahverkehrsplan Kreis Heinsberg
2016 (NVP) sieht bei der Er-schließungsqualität der ÖPNV-Haltestellen einen
Mindeststandard und als Zielformulierung eine Qualitätsstufe vor. Die dort
genannten zumutbaren fußläufigen Entfernungen gelten für zusammenhängende
Siedlungsbereiche ab 250 Einwohnern. Auf Grund der stetigen Entwicklung der
Kreiskommunen, insbesondere bei Siedlungsverdichtung im Innenbereich, der
Entwicklung bzw. Umwidmung von ehemaligen Gewerbeflächen zu Wohnquartieren
sowie der Erschließung neuer Siedlungsbereiche für Wohnen und Gewerbe, findet
hier eine dynamische Entwicklung unter Beteiligung vieler Akteure u. a. der
Städte und Kommunen als Planungsträger statt. Allgemein kann jedoch
festgestellt werden, dass die Mindeststandardwerte des NVP im Kreis weitgehend
flächendeckend erreicht werden. Ausnahmen bilden Bereiche, die auf Grund der
Siedlungslage oder der Beschaffenheit nicht für eine Erschließung mit
Linienbussen geeignet sind, wie z. B. die Ortslage Granterath in Erkelenz,
wo beide Bushaltestellen sich an der B57 befinden, welche jedoch den Ort nicht
zentral sondern eher peripher erschließt. Bei der Erschließung gemäß der
Qualitäts-stufe sind die Abweichungen durchaus höher. Insbesondere
Neubaugebiete der jüngeren Vergangenheit sowie weiterentwickelte Gewerbegebiete
werden hier derzeit noch nicht optimal erschlossen (z.B. Ortslage Baal-Süd,
Wassenberg-Myhl, Gewerbegebiet Dremmen, Gewerbepark Gangelt).
Frage
2: Welche Planungen gibt es,
die derzeit noch schlecht erschlossenen Gebiete in Zukunft
einzubinden?
Antwort: Möglichkeiten zur Erschließung
solcher Bereiche bieten sich durch
Änderungen der Buslinienrouten oder zusätzliche Buslinien mit neuen
Bus-haltestellen an. Des Weiteren können Ortsteile, die noch mit Schulbussen
bedient werden, angeschlossen werden, indem die Kommunen beantragen, die
Schulverkehre für Jedermann zu öffnen, um diese Verkehre als Zubringer nutzen zu können. Bei Planungen von neuen
Siedlungsbereichen werden die Haltstellen und deren linienhafte Erschließung
von vornherein mit bedacht, z. B. Umsiedlungsbereiche der Stadt Erkelenz.
Zusätzliche Bereiche könnten ggf. auch mit dem MultiBus-System zumindest zu
bestimmten Zeiten erschlossen werden. Detaillierte Planungen liegen im
Planungsbereich der Verkehrsunternehmen in Abstimmung mit dem Kreis, den
Städten und Gemeinden. Derzeit werden die Planungen bzw. Linienergänzungen des NVP
Kreis Heinsberg 2016 für das nächste Jahr von der WestVerkehr GmbH zur
Umsetzung vorbereitet.