Beschluss: keine Beschlussfassung

Mit Schreiben vom 07.11.2019 an den Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt, Klima, Verkehr und Strukturwandel, Herrn Franz-Michael Jansen, bittet die SPD-Kreistagsfraktion um Beantwortung von diversen Fragen zur Netzabdeckung beim ÖPNV. Die Anfrage der SPD-Kreistagsfraktion vom 07.11.2019 war der Einladung zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima, Verkehr und Strukturwandel in der Anlage beigefügt.

 

Die Anfrage wird von der Verwaltung wie folgt beantwortet:

 

Frage 1:               Welche Bereiche im Kreis Heinsberg erfüllen derzeit nicht die formulierten                                     Standards bei der Erreichbarkeit der Haltestellen des ÖPNV? Wir bitten  um                                 eine Benennung der entsprechenden Gebiete.

 

Antwort:             Der Nahverkehrsplan Kreis Heinsberg 2016 (NVP) sieht bei der Er-schließungsqualität der ÖPNV-Haltestellen einen Mindeststandard und als Zielformulierung eine Qualitätsstufe vor. Die dort genannten zumutbaren fußläufigen Entfernungen gelten für zusammenhängende Siedlungsbereiche ab 250 Einwohnern. Auf Grund der stetigen Entwicklung der Kreiskommunen, insbesondere bei Siedlungsverdichtung im Innenbereich, der Entwicklung bzw. Umwidmung von ehemaligen Gewerbeflächen zu Wohnquartieren sowie der Erschließung neuer Siedlungsbereiche für Wohnen und Gewerbe, findet hier eine dynamische Entwicklung unter Beteiligung vieler Akteure u. a. der Städte und Kommunen als Planungsträger statt. Allgemein kann jedoch festgestellt werden, dass die Mindeststandardwerte des NVP im Kreis weitgehend flächendeckend erreicht werden. Ausnahmen bilden Bereiche, die auf Grund der Siedlungslage oder der Beschaffenheit nicht für eine Erschließung mit Linienbussen geeignet sind, wie z. B. die Ortslage Granterath in Erkelenz, wo beide Bushaltestellen sich an der B57 befinden, welche jedoch den Ort nicht zentral sondern eher peripher erschließt. Bei der Erschließung gemäß der Qualitäts-stufe sind die Abweichungen durchaus höher. Insbesondere Neubaugebiete der jüngeren Vergangenheit sowie weiterentwickelte Gewerbegebiete werden hier derzeit noch nicht optimal erschlossen (z.B. Ortslage Baal-Süd, Wassenberg-Myhl, Gewerbegebiet Dremmen, Gewerbepark Gangelt).

 

Frage 2:               Welche Planungen gibt es, die derzeit noch schlecht erschlossenen Gebiete in                                              Zukunft einzubinden?

 

Antwort:             Möglichkeiten zur Erschließung solcher Bereiche bieten sich durch              Änderungen der Buslinienrouten oder zusätzliche Buslinien mit neuen Bus-haltestellen an. Des Weiteren können Ortsteile, die noch mit Schulbussen bedient werden, angeschlossen werden, indem die Kommunen beantragen, die Schulverkehre für Jedermann zu öffnen, um diese Verkehre als Zubringer   nutzen zu können. Bei Planungen von neuen Siedlungsbereichen werden die Haltstellen und deren linienhafte Erschließung von vornherein mit bedacht, z. B. Umsiedlungsbereiche der Stadt Erkelenz. Zusätzliche Bereiche könnten ggf. auch mit dem MultiBus-System zumindest zu bestimmten Zeiten erschlossen werden. Detaillierte Planungen liegen im Planungsbereich der Verkehrsunternehmen in Abstimmung mit dem Kreis, den Städten und Gemeinden. Derzeit werden die Planungen bzw. Linienergänzungen des NVP Kreis Heinsberg 2016 für das nächste Jahr von der WestVerkehr GmbH zur Umsetzung vorbereitet.