Sitzung: 28.01.2020 Ausschuss für Umwelt, Klima, Verkehr und Strukturwandel
Beschluss: keine Beschlussfassung
Vorlage: 0001/2020
Mit
Schreiben vom 20.12.2019 an den Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt, Klima,
Verkehr und Strukturwandel, Herrn Franz-Michael Jansen, bittet die
FPD-Kreistagsfraktion um Beantwortung von Fragen zur Erhaltung einer sicheren
Infrastruktur der Wasserversorgung. Die Anfrage der FPD-Kreistagsfraktion vom
20.12.2019 war der Einladung zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima,
Verkehr und Strukturwandel in der Anlage beigefügt.
Die
Anfrage wird von der Verwaltung wie folgt beantwortet:
Wasserversorgung
ist eine Kernaufgabe der Daseinsvorsorge. Eine stetige Investition in die
Erhaltung und Erneuerung der dazu benötigten Anlagen und Einrichtungen ist auch
beim Kreiswasserwerk Voraussetzung zur Erfüllung der damit verbundenen Aufgabe.
Zur Sicherung der Qualität der Arbeit hat
sich die Kreiswasserwerk Heinsberg GmbH nach den Vorgaben des DVGW TSM
zertifizieren lassen. Weiterhin nimmt das Kreiswasserwerk an verschiedenen
Benchmark-Projekten teil und wurde hierbei als Best-Practice Unternehmen
gewürdigt.
Frage
1: Wie hoch ist der
Wasserverlust im Netzwerk der Kreiswasserwerk Heinsberg GmbH im Versorgungsgebiet?
Antwort: Bei den Wasserverlusten in den
Netzen ist zu unterscheiden zwischen pro-zentualen und realen Verlusten. In
Benchmark-Projekten, an denen das Kreiswasserwerk von Anfang an teilnimmt,
ergeben sich prozentuale Bandbreiten von 1 bis zu 20 % der eingespeisten
Wassermenge.
Da die
Auswertung zu falschen Interpretationen Anlass geben kann, ist die
entscheidendere Auswertung jedoch der Wasserverlust bezogen auf die
Rohrnetzlänge. Hierbei werden Größenordnungen zwischen 0,00 m³ und 0,26 m³ pro
Kilometer Rohrnetzlänge pro Stunde festgestellt, beim Kreiswasserwerk sind dies
Größenordnungen von 0,03 bis 0,10 m³ / km x h.
Frage
2: Wie hoch ist die
jährliche Erneuerungsrate des Netzes gemessen in km?
Antwort: Die Erneuerungsrate der Rohrnetze
schwankt laut Benchmark zwischen 0,12 und 2,00 % der gesamten Netzlänge, im
Mittel der letzten Jahre beträgt diese 0,91 %. Das Kreiswasserwerk hat eine
Erneuerungsrate von 0,87 %. In Kilometern ausgewiesen hat das Kreiswasserwerk
in den letzten 30 Jahren 350 km der vorhandenen 900 km des Rohrnetzes erneuert.
Frage 3: Gibt es einen Investitionsstau
beim Kreiswasserwerk?
Antwort: Einen Investitionsstau gibt es beim
Kreiswasserwerk Heinsberg nicht, alle
Investitionen werden bei Bedarf auch zeitnah ausgeführt.
Frage 4: Welche Anlagen der
Kreiswasserwerk Heinsberg GmbH befinden sich am
Ende ihres
Lebenszyklus?
Antwort: Im Bereich der Wassergewinnungsanlagen
ist, bedingt auch aus dem Braunkohletagebau, der Ersatz und der Neubau des
Wasserwerkes Holzweiler erforderlich. Weiterhin ist das Wasserwerk Mennekrath
sanierungsbedürftig. Die Kreiswasserwerk Heinsberg GmbH plant deshalb den Neubau
eines Ersatz-werkes für beide Standorte.
Die Planungen hierzu sind beauftragt und mit dem Bau sollte Mitte des nächsten
Jahres begonnen werden können.