Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Umwelt und Verkehr nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur
Siedlungsabfallbilanz im Kreis Heinsberg für das Jahr 2015 zur Kenntnis.
Analog zu der in den vergangenen Jahren erläuterten Entwicklung des Abfall- und Wertstoffaufkommens im Kreis Heinsberg - zuletzt in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 18.06.2015 - wird nunmehr über die Mengenbilanz für das Jahr 2015 berichtet, die in den diesen Erläuterungen beigefügten Tabellen 1 bis 9 dargestellt ist.
Von 2014 nach 2015 stieg die Zahl der meldepflichtigen Einwohner im Kreis Heinsberg von 248.839 auf 249.727. Die Zahl der nicht meldepflichtigen Personen (Streitkräfte) stieg von 1.875 auf 2.221. Für die Statistik 2015 wird daher eine Gesamteinwohnerzahl von 251.948 zugrunde gelegt (2014: 250.714).
Das Gesamtaufkommen an Hausmüll ist im Jahre 2014 leicht gesunken; das Pro-Kopf-Aufkommen verringerte sich um 0,9 % auf 140,3 kg/(E*a) [2014: 141,5 kg/(E*a)] (Tabelle 1). Das Sperrmüllaufkommen im Jahre 2015 hat sich weiter verringert; hier besteht ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Altholzverwertung aus Sperrmüll. Beim Sperrmüll verringerte sich das Pro-Kopf-Aufkommen auf 11,1 kg/(E*a) [2014: 11,4 kg/(E*a)] (Tabelle 2).
Das Gesamtaufkommen an Haus- und Sperrmüll pro Kopf ging
demzufolge leicht zurück (Tabelle 3).
Die Entwicklung der letzten
Jahre (Haus- und Sperrmüll) stellt sich wie folgt dar: 2011: 152,9 kg/(E*a)
2012: 156,3
kg/(E*a)*
2013: 152,2 kg/(E*a)*
2014: 153,0 kg/(E*a)*
2015: 151,4
kg/(E*a)*
* Einwohnerzahlen ab 2012
nach
Fortschreibung unter
Berücksichtigung
des Zensus
In Tabelle 8 ist das Aufkommen an Leichtverpackungsmengen (LVP) dargestellt. Seit der flächendeckenden Einführung des Dualen Systems fallen bei der Sortierung nicht verwertbare Bestandteile aus den gelben Säcken bzw. Tonnen als „Sortierreste“ an. Addiert man diese Sortierreste von 3.107,07 t dem Haus- und Sperrmüllaufkommen hinzu, so ergibt sich ein Gesamtaufkommen von 41.259,39 t = 163,8 kg/(E*a) in 2015 [2014: 167,3 kg/(E*a)].
Anzumerken ist, dass die ausgewiesenen Sortierreste neben den Fehlwürfen (Hausmüllanteile) auch die nicht absortierten Verpackungsanteile wie z.B. Kleinteile oder verunreinigte Verpackungen enthalten.
Weiterhin ist die Tatsache bedeutsam, dass in 2015 wiederum zehn Systemanbieter für die Verpackungsentsorgung im Kreisgebiet verantwortlich zeichnen.
Daraus ergibt sich folgende anteilige Aufteilung der Sammelmenge:
Seit der Neuvergabe von LVP-Sammlung und ‑Sortierung ab 2005 an unterschiedliche Firmen ist bis 2008 ein deutlicher Anstieg bei den Verwertungsmengen erkennbar, der bis 2011 wieder abfällt und nunmehr deutlich gestiegen ist.
Ebenso deutlich gingen in diesem Zeitraum die Sortierresteanteile zurück, die ab 2008 wieder angestiegen sind und ab 2010 ein in etwa konstantes Niveau halten.
Für 2015 ergeben sich folgende Werte:
-
Sammlung 42,8
kg/(E*a) in 2015 [2014: 41,4 kg/(E*a)] [+3,4%]
- Verwertung 30,4 kg/(E*a) in 2015 [2014: 27,0 kg/(E*a)] [+12,7%]
-
Sortierreste 12,3
kg/(E*a) in 2015 [2014: 14,4 kg/(E*a)] [–14,1%]
Die Vielzahl der Systemanbieter bringt erwartungsgemäß eine Konkurrenzsituation bei den Lizenzierungen, macht aber andererseits die Verpackungssammlung und -sortierung zunehmend unübersichtlicher.
In 2007, 2008 und 2009 waren von den Systembetreibern für die Datenerhebung nur in geringem Umfang Informationen zu bekommen. Nachdem für 2010 bereits von sechs, für 2011 von sieben der neun und für 2012 von sieben der zehn Systembetreibern Auskünfte zur Datenerhebungen zu bekommen waren, haben für 2013 und 2014 alle zehn Systembetreibern zur Datenerhebung beigetragen. Für 2015 haben wiederum lediglich sieben der zehn Systembetreiber an der Datenerhebung mitgewirkt. Die hier vorgestellten Zahlen wurden daher durch Hochrechnungen und realitätsnahen Schätzungen an die Sammelmengenzuordnung angepasst.
In der Tabelle 4 ist Altholz aus separater Sammlung dargestellt. Diese Wertstofffraktion wird bereits seit 2003 in allen Städten und Gemeinden in nennenswerten Mengen, in 2015 = 27,6 kg/(E*a) [2014: 31,5 kg/(E*a)], gesammelt. Eine offensichtliche Erklärung für den Mengenrückgang ist nicht erkennbar, da auch die Sperrmüllmengen gesunken sind.
Der Grün- und Bioabfallbereich (Tabelle 5) wurde zusammengefasst dargestellt. Die überaus deutliche Mengensteigerung im Vorjahr ist zwar leicht zurückgegangen, lässt aber im Ergebnis noch immer eine über die Jahre steigende Tendenz erkennen.
Insgesamt sind für 2015 = 150,6 kg/(E*a) [2014: 155,4 kg/(E*a)] zu verzeichnen.
Die sehr hohen Mengen bei der Wertstofferfassung sind überwiegend auf Initiativen bei den Städten und Gemeinden zurückzuführen. Besonders zu nennen sind hier Altmetall, Altholz und „Sonstiges“. Es konnten in Tabelle 9 für das Jahr 2015 insgesamt 5.270,97 t [2014: 5.687,13 t] ausgewiesen werden, die sich folgendermaßen zusammensetzen:
1.473,70 t Sperrmüll und Straßenpapierkörbe
32,50 t schadstoffhaltige Verpackungen
496,06 t Senkkästen und Kanalisation
1.223,42 t Straßenkehricht
1.830,84 t gemischte Siedlungsabfälle
195,00 t Altkleider
19,45 t Altreifen
Die Mitbenutzungsverträge werden in Tabelle 9 überwiegend bei den Bauabfällen zur Verwertung erfasst.
Einzelheiten zum Wertstoffaufkommen sind den Tabellen 4 bis 8 zu entnehmen.
Das gesamte Abfall- und Wertstoffaufkommen stellt sich folgendermaßen dar:
2011: 141.961 t
2012: 143.848 t
2013: 152.709 t
2014: 158.905 t
2015: 157.824 t
Von 2011 nach 2012 zeigt sich insgesamt eine
Mengensteigerung:
Ein deutlicher Rückgang
in der Hausmüllsammlung, eine Mengensteigerung im Sperrmüll und ein Rückgang
bei den LVP-Sortierresten führen im Ergebnis zu einer Mengenminderung bei den
Privathaushalten.
Weitere Mengenminderungen bei Grün-/Garten-/Bioabfälle, Papier/Pappe/Kartonagen sowie deutlich beim Altholz, dessen Mengenentwicklung sich genau gegenläufig zum Sperrmüllaufkommen verhält, führen zu einer Minderung bei den Abfällen zur Verwertung. Die Mengensteigerung bei den Bauabfällen zur Verwertung hingegen überprägt die Mengenrückgänge und führt insgesamt zu einer Mengensteigerung.
Von 2012 nach 2013 zeigt sich insgesamt eine
Mengensteigerung:
Ein leichter
Rückgang in der Hausmüllsammlung und eine deutliche Mengenminderung im
Sperrmüll führt zu einer Mengenminderung bei der häuslichen Sammlung.
Eine Mengensteigerung bei Grün-/Garten-/Bioabfälle sowie deutlich beim Altholz, dessen Mengenentwicklung sich genau gegenläufig zu Sperrmüll verhält, führen zu einer Steigerung bei den Abfällen zur Verwertung.
Die Mengensteigerung bei den sonstigen Abfällen zur Verwertung und bei den Bauabfällen zur Verwertung tragen insgesamt zu einer deutlichen Steigerung des Gesamtabfallaufkommens bei.
Von 2013 nach 2014 zeigt sich insgesamt eine
Mengensteigerung:
Eine leichte
Steigerung in der Hausmüllsammlung, eine deutliche Mengenminderung im Sperrmüll
und eine Steigerung bei den Kleinanlieferungen zur Beseitigung führen zu einer
Mengensteigerung bei der häuslichen Sammlung.
Eine deutliche Mengensteigerung sowohl bei Grün-/Garten-/Bioabfälle sowie beim Altholz, dessen Mengenentwicklung sich genau gegenläufig zum Sperrmüllaufkommen verhält, tragen zu einer Steigerung bei den Abfällen zur Verwertung bei.
Die Mengensteigerung bei den sonstigen Abfällen zur Verwertung und bei den Bauabfällen zur Verwertung tragen insgesamt zu einer deutlichen Steigerung des Gesamtabfallaufkommens bei.
Von 2014 nach 2015 zeigt sich insgesamt ein
Rückgang der Gesamtmenge:
Ein leichter
Rückgang in der Haus- und Sperrmüllsammlung, ein deutlicher Rückgang bei den
LVP-Sortierresten sowie eine Steigerung bei den Kleinanlieferungen zur
Beseitigung und der Sonderabfallsammlung führen im Ergebnis zu einem Rückgang
der Gesamtmenge bei der häuslichen Sammlung.
Eine leichter Rückgang sowohl bei Grün-/Garten-/Bioabfälle, bei Papier, Pappe, Kartonagen sowie beim Altholz, dessen Mengenentwicklung sich genau gegenläufig zum Sperrmüllaufkommen verhält, können durch eine Mengensteigerung bei der LVP-Verwertung nicht ausgeglichen werden; somit ist auch bei den Abfällen zur Verwertung ein Rückgang festzustellen. Die Mengensteigerungen bei den sonstigen Abfällen zur Verwertung und bei den Bauabfällen zur Verwertung sind zwar deutlich, aber gleichen die Rückgänge in den übrigen Abfallarten nicht aus, was zu einer Verringerung des Gesamtabfallaufkommens führt.
Durch eine Mengensteigerung bei den Kleinanlieferungen und eine deutliche Zunahme der gewerblichen Abfälle zur Beseitigung ist die Abfallmenge, die zur thermischen Behandlung in die Müllverbrennung transportiert wurde, leicht gestiegen.
Insgesamt konnten rd. 42.500 t [2014: 41.700 t] ohne weitere Vorbehandlung direkt in der Müllverbrennung thermisch behandelt werden. Eine Vorbehandlung für größere Teile, wie z.B. Polstermöbel, Matratzen, o.ä. war in 2015 nicht erforderlich.
Wichtig ist auch, dass für rd. 625 t [2014: 868 t] Abfälle, die nur für eine Deponierung in Frage kommen, wie z.B. asbesthaltige Baustoffe, Dämmmaterialien und Gipskartonabfälle, Fremddeponien bedient werden mussten.
Nähere Einzelheiten hierzu sind der Tabelle 9 zu entnehmen.