Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss beauftragt die Verwaltung, über den LVR beim
MKFFI zu beantragen, die Tageseinrichtung für Kinder in Wegberg-Arsbeck,
Helpensteinstr. 51, in der Trägerschaft des Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. als
Familienzentrum zu zertifizieren.
Nach dem Erlass des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen vom 23.02.2021 kann im Kreisjugendamtsbezirk Heinsberg im Kindergartenjahr 2021/2022 eine Tageseinrichtung für Kinder zum Familienzentrum weiterentwickelt werden.
Bisher sieht die
Verteilung der 14 Familienzentren im Kreisjugendamtsbezirk wie folgt aus:
Gangelt 2
Selfkant 1
Übach-Palenberg 4
Waldfeucht 1
Wassenberg 3
Wegberg 3
Die Anzahl der
Kindertagesstätten in den einzelnen Kommunen stellt sich wie folgt dar:
Gangelt 7
Selfkant 5
Übach-Palenberg 12
Waldfeucht 6
Wassenberg 10
Wegberg 16
Nach den
Auswahlkriterien des MKFFI mit Stand 2018 werden die örtlichen Jugendämter
gebeten, Familienzentren prioritär in benachteiligten Gebieten aufzubauen.
Allerdings können bei einer Bedarfsdeckung Familienzentren auch in anderen
Stadtteilen/Kommunen etabliert werden. Damit erhalten die örtlichen Jugendämter
wieder mehr Flexibilität bei ihrer Standort-entscheidung.
Für das
Kalenderjahr 2020 wurde eine Sozialraumanalyse aktuell durchgeführt. Hierzu
wurde bei der Elternbeitragsabteilung eine Statistik zur Beitragsdimensionszuordnung
zugrunde gelegt. Es wurde die Relation von Eltern aus der Beitragsstufe mit
einem Einkommen bis zu 27.000,00 € ermittelt. Danach ergeben sich folgende
prozentuale Anteile von Eltern mit einem Einkommen von bis zu 27.000,00 €:
Übach-Palenberg 31,762 %
Wassenberg 28,994 %
Selfkant 28,291 %
Wegberg 23,321 %
Waldfeucht 22,131 %
Gangelt 19,755 %
Auf dieser Basis
wurden folgende Überlegungen angestellt:
In Waldfeucht und
im Selfkant befindet sich jeweils ein Familienzentrum. In Anbetracht der Größe
der Kommune und der Anzahl der bestehenden Kitas ist dies bedarfsdeckend,
selbst wenn der prozentuale Anteil der benachteiligten Familien im Selfkant
hoch ist. In Gangelt befinden sich zwei Familienzentren. Dies ist ebenfalls
bedarfsdeckend, insbesondere in Anbetracht der Anzahl der benachteiligten
Familien. Laut Sozialraumanalyse ist Übach-Palenberg das Stadtgebiet mit dem
größten Anteil der benachteiligten Familien. In Übach-Palenberg sind jedoch
bereits vier Familienzentren vorhanden, sodass dort der Bedarf gedeckt ist. Der
prozentuale Anteil der benachteiligten Familien ist in Wassenberg ebenfalls
hoch. Im Stadtgebiet Wegberg liegt der prozentuale Anteil der benachteiligten
Familien im mittleren Bereich. Bei der Planung eines weiteren Familienzentrums
ist zu berücksichtigen, dass Wegberg vom Flächengebiet am größten ist und die
höchste Anzahl an Kindertagesstätten aufweist. Weiterhin ist zu
berücksichtigen, dass Wegberg als Zuzugsgebiet gilt. In Wassenberg und in
Wegberg befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt jeweils drei Familienzentren.
Aufgrund der
vorliegenden Daten erscheint die Kindertagesstätte des Johanniter-Unfall-Hilfe
e. V. in Arsbeck als 6-gruppige Einrichtung am besten geeignet, um diese zum
Familienzentrum weiterzuentwickeln. Die Kita liegt grenznah an Wassenberg und
ist auch von dort gut erreichbar. Demnach könnten von hier aus die
Einzugsgebiete Wassenberg und Wegberg abgedeckt werden.
Die Entscheidung, ob und welche Tageseinrichtungen für Kinder zu Familienzentren weiterentwickelt werden sollen, trifft der Jugendhilfeausschuss unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten im Rahmen der Feststellungen der Jugendhilfeplanung.
Um die Antragsfrist beim LVR bis zum 09.07.2021 zu wahren, wurde der Antrag beim LVR vorab gestellt. Der Beschluss des Jugendhilfeausschusses ist aber für die Entscheidung über den Antrag nachzureichen.