Betreff
Gesamtregionales Radverkehrskonzept für das Rheinische Revier im Kreis Heinsberg
Vorlage
0224/2021
Art
Beschlussvorlage/Antrag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Umwelt, Klima, Verkehr und Strukturwandel nimmt die mit den Kreiskommunen abgestimmte Netzplanung im ZRR-Projekt „Gesamtregionales Radverkehrskonzept für das Rheinische Revier“ zustimmend zur Kenntnis und spricht sich für die Weiterführung des Projektes zur konzeptionellen Umsetzung der Maßnahmen durch die beteiligten Baulastträger  sowie zum weiteren Auf- und Ausbau eines revierweiten Netzwerks zum Thema Radverkehr aus.

 


Das gesamtregionale Radverkehrsnetz für das Rheinische Revier soll als ein wesentlicher Bestandteil eines multimodalen Mobilitätskonzeptes erarbeitet werden. Eine kommunen- und kreisübergreifende Radverkehrsnetzplanung ist im Rheinischen Braunkohlerevier bisher     nahezu ausschließlich auf einzelne touristische Fernradwege mit thematischen Schwerpunkten beschränkt. Mit der zunehmenden Bedeutung des Radverkehrs im Alltag, auch über mittlere Entfernungen, wird eine über Kreisgrenzen hinausgehende und eng verzahnte Radverkehrsnetzplanung notwendig. Nur so kann ein systematischer und abgestimmter Ausbau des regionalen Radverkehrs im Rheinischen Revier effizient und anhand der wichtigen regionalen       Achsen gesteuert werden. Dabei sollte der Radverkehr nicht nur für sich, sondern auch im Zusammenhang mit den anderen Verkehrsmitteln betrachtet werden.

 

Die Kreise Düren, Euskirchen, Heinsberg, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis-Neuss sowie die kreisfreie Stadt Mönchengladbach und die StädteRegion Aachen haben sich im Herbst 2019 gemeinsam dieses Themas angenommen und eine Förderung beantragt. Das Projekt wird vom Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler koordiniert und durch ein Fachplanungsbüro unterstützt. Dabei soll auch ein Innovationstransfer aus (inter-) nationalen Best-Practice-Beispielen stattfinden, um das Rheinische Revier zu einer Modellregion für zukunftsfähigen, innovativen und bedarfsorientierten Radverkehr aufzubauen. Im Rahmen des Projektes wird ein Netzwerk zum Thema Radverkehr im Rheinischen Revier aufgebaut. Die projektbegleitende Internetseite ist unter www.radverkehrsrevier.de zu finden.

 

Das Radverkehrskonzept wird im Rahmen des vorausschauenden Strukturwandels der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) über das Bundesamt für Güterverkehr in Köln vom Team Radverkehrsförderung gefördert bis zum Jahresende 2021.

 

Folgende Ziele werden in der Netzplanung des zu entwickelnden gesamtregionalen Radverkehrskonzeptes sowohl durch den Ausbau der bisherigen Infrastrukturen als auch durch Neubau von derzeit fehlenden Verbindungen oder Netzlücken verfolgt:

  • Stärkung des Radverkehrs im Rheinischen Revier zur Entlastung der bestehenden   Netze, die heute schon an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen
  • Verbesserung der Verkehrsbeziehungen zwischen den Oberzentren und Anschlüsse an die Oberzentren des Reviers sowie die Anbindungen an die (Radverkehrs-) Infrastrukturen der benachbarten Regionen.
  • Verknüpfung des Radverkehrs mit anderen Verkehrsträgern
  • Anbindung neu entstandener bzw. geplanter Standorte für Wohnen, Gewerbe, Freizeit, unter anderem auf rekultivierten Flächen, an bestehende Netze

 

Bei der Planung und dem Ausbau eines Radverkehrsnetzes für Alltagsverkehre mit Elementen von Radschnellverbindungen / Radschnellwegen und Radvorrangrouten werden Synergien zu den vorhandenen Freizeitrouten angestrebt. Das Projekt wird die aktuellen Standards der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) und des Landes NRW im Radverkehr übernehmen, aber auch ggf. innovative Ansätze als potenzielle Grundlage für zukünftige Standards aufzeigen.

 

In der Sitzung wird Herr Dick die Projektplanungen für den Bereich des Kreises Heinsberg vorstellen, die mit den Städten und Gemeinden des Kreises Heinsberg abgestimmt wurden. Einige Kommunen planen auch schon eigene Radverkehrskonzepte, teils durch Fachbüros unterstützt, in ihren Gemeindebereichen. Diese sind nun mit dem (über)regionalen Netzgedanken verknüpft worden.

 

Maßnahmen zum Ausbau der Radwegeinfrastruktur haben eine positive Klimarelevanz, da diese geeignet sind, den Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr deutlich zu steigern und somit nachhaltig zur Reduktion des CO2-Ausstoßes beitragen.