Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung erarbeitet gemeinsam mit dem Personalrat und der Gleichstellungsbeauftragten ein Konzept zur Umsetzung der gendergerechten Sprache in allen Bereichen von Politik und Verwaltung.
Es wird auf den als Anlage der Einladung zur Sitzung
des Kreisausschusses beigefügten Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
betr. „Gendergerechte Sprache“ vom 14.02.2022 verwiesen.
In der Sitzung des Kreisausschusses erläutert die
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ihren Antrag, mit dem sie eine einheitliche
Gender-Schreibweise für die Kommunikation der Verwaltungsbediensteten und der
Kreispolitik nach außen anstrebe. Bei vielen Kommunen und Universitäten seien
gendergerechte Vorgaben der Sprache bereits etabliert.
Die CDU-Fraktion erklärt, dass die Verwendung
gendergerechter Sprache nicht allein ein orthografisches, sondern ein
gesellschaftliches Problem sei. Der Rat für deutsche Rechtschreibung habe die
Aufnahme von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt
oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher
Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen
Rechtschreibung in seiner Sitzung im Jahr 2021 nicht empfohlen. Besondere
Gender-Zeichen seien demnach nicht konform mit der deutschen Rechtschreibung
und könnten gar die Rechtssicherheit von Schreiben beeinflussen.
Man müsse ferner das biologische und das grammatische
Geschlecht getrennt betrachten und dies stets mitberücksichtigen.
Die SPD-Fraktion äußert, dass die Kreispolitik nicht
bestimmen sollte, wie die Sprache eines jeden Einzelnen auszusehen habe,
sondern dies jeder Person selbst überlassen sei. Darüber hinaus wäre es nicht
sinnvoll, wenn jede Kommune eigene Richtlinien mit unterschiedlichen
Gender-Formen verwenden würde.
Landrat Pusch ergänzt, dass man den Bediensteten keine
Vorschrift zur Sprache machen wolle und sich diese gesellschaftlich entwickeln
müsse. Für viele Personen aus der Bevölkerung habe das Thema Gendern mittels
der bereits genannten Sonderzeichen keine Relevanz. Gleichwohl versuche die
Verwaltung, zunehmend neutrale Begriffe, wie z. B. Mitarbeitende, zu verwenden,
um alle Geschlechter anzusprechen.
Für die gute Debatte bedankt sich die Fraktion BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN, die ihren Antrag aufrechterhält, da sie ein Gender-Konzept als
richtigen und nicht zu großen Schritt sehe, um das Thema gendergerechte Sprache
in der Gesellschaft weiter auf den Weg zu bringen.
Sodann lässt Landrat Pusch über den Beschlussvorschlag
abstimmen.